Der Ursprung der Drohnen bereitet den US-Behörden nach wie vor Kopfzerbrechen. (Symbolbild)

Der Ursprung der Drohnen bereitet den US-Behörden nach wie vor Kopfzerbrechen. (Symbolbild)

© APA - Austria Presse Agentur

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Mysteriöse Drohnen über US-Militärbasis: Pentagon ratlos

Über der Langley Air Force Base an der Küste des US-Bundesstaats Virginia ist im Dezember 2023 wiederholt eine Drohnenflotte geflogen. Deren Ursprung bereitet dem Pentagon noch immer Kopfzerbrechen, wie das Wall Street Journal berichtet. Die Drohnen wurden dort an 14 aufeinanderfolgenden Tagen jede Nacht gesichtet.

Ein Beobachter, der Air-Force-General Mark Kelly, sagte, dass eine Drohne aus der Flotte etwa einen Meter lang war und mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h rund einen Kilometer über dem Boden flog. Insgesamt umfasste der Schwarm ein Dutzend oder sogar noch mehr Drohnen. Zum Einsatz kamen unterschiedliche Typen, 1 oder 2 Starrflügeldrohnen und kleinere Quadrokopter.

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Über nationalen Sicherheitseinrichtungen

Die mysteriöse Flotte wurde mehrere aufeinanderfolgende Nächte 45 Minuten bis zu einer Stunde nach Sonnenuntergang über dem Küstengebiet gesichtet. Die Drohnen flogen von der Chesapeake Bay nach Süden in Richtung Norfolk, Virginia.

Sie folgten stets demselben Muster über die Halbinsel, auf der die Langley-Basis liegt. Der Ort ist strategisch von großer Bedeutung für die USA – dort befinden sich sehr viele nationale Sicherheitseinrichtungen der USA, darunter auch der größte Marinehafen.

Wer steckt dahinter? 

Wer die Drohnen steuerte, ist auch fast ein Jahr später noch nicht geklärt. Während einige Beobachter davon ausgehen, dass Privatpersonen dahinterstecken könnten, glauben andere, dass Russland oder China die Drohnen dorthin schickten, um die Reaktion der US-Streitkräfte zu testen. Die nationalen Gesetze verbieten in den USA nämlich das Abschießen von Drohnen in der Nähe von Militärbasen, außer wenn von solchen Fluggeräten eine unmittelbare Gefahr ausgeht.

Laut Gerichtsakten halten es US-Behörden allerdings für unwahrscheinlich, dass Privatpersonen dahinterstecken könnten, weil die Operation technisch so komplex war. Außerdem fanden Analysten heraus, dass die kleineren Quadrokopter nicht das übliche Frequenzband für handelsübliche Drohnen verwendeten – ein weiteres Indiz dafür, dass die Drohnenbetreiber keine Hobbyisten waren.

Trotz immenser Bemühungen gelang es den US-Kräften damals nicht, die Drohnen einzufangen oder zu ihrem Ursprung zu verfolgen. Auch eine Anpassung des Radarsystems konnte daran nichts ändern. Die Fluggeräte verschwanden jede Nacht wieder auf ebenso mysteriösen Wegen, wie sie gekommen waren.

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Auf der Air Force Base in Langley sind Stealth-Fighter vom Typ F-22 Raptor stationiert

Mehrere Verdächtigte wurden ausfindig gemacht

Es wurde sogar ein Schiff vor der Küste entdeckt, das als Quelle vermutet wurde. Nach einer Durchsuchung konnten allerdings keine Beweise wie Computer oder andere Ausrüstung gefunden werden, die den Verdacht bestätigten. Anfang Januar wurde dann ein aus China stammender Student beschuldigt, die Drohnen gesteuert zu haben. Schlussendlich reichten die Beweise aber nicht aus, ihm die Verantwortung für die Steuerung des Drohnenschwarms zuzuschreiben.

Es war nicht das erste Mal, dass mysteriöse Drohnen über militärischen Arealen in den USA auftauchten. Bereits im Oktober 2023 wurden solche Fluggeräte 3 Tage hintereinander über einem Testgelände der US-Regierung für Nuklearwaffen gesichtet. Auch in den Vorjahren wurden immer wieder Fluggeräte unbekannten Ursprungs gesichtet. Im Oktober wurden nun erneut Drohnenschwärme über einer Air-Force-Basis nördlich von Los Angeles gesichtet.

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