Warum Nordkorea tausende Müll-Ballons über die Grenze schickt

Warum Nordkorea tausende Müll-Ballons über die Grenze schickt

© EPA/YONHAP

Militärtechnik

Was hinter den mysteriösen Müll-Ballonen aus Nordkorea stecken könnte

Nordkorea ist ein Land der vielen Rätsel. Genauso rätselhaft ist die eigenartige Ballonmission des Landes, die seit mehreren Monaten anhält. Im vergangenen Mai wurden in einer Nacht 260 Ballone über die Grenze nach Südkorea geschickt. 

Im Gepäck hatten sie eine ungewöhnliche Fracht - nämlich größere Mengen an Müll und Exkrementen. Seither hält die Ballon-Invasion an. Mehr als 6.000 solcher Fluggeräte hat das südkoreanische Militär bis heute gezählt.

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Berechnung der Flugbahnen

Welches Ziel Nordkorea damit verfolgt, ist nicht restlos geklärt und bleibt Gegenstand von Spekulationen. Nun hat Südkorea bekannt gegeben, in den Ballonen einige GPS-Sender entdeckt zu haben. Das lässt vermuten, dass Nordkorea damit die Flugbahnen der Ballone beobachtet und nachverfolgt. 

Mit Daten aus tausenden solcher Fluggeräte wäre es möglich, die Route unter Berücksichtigung der jeweiligen Wetterbedingungen vorherzusagen. Die Flugbahn der Ballone lässt sich nicht aus der Ferne steuern. Für einen Angriff per Ballon wären diese Informationen mehr als hilfreich. 

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Verheerende Angriffe möglich

Sollten die Ballone in Zukunft mit Sprengsätzen versehen werden, könnten sie verheerenden Schaden anrichten. Derartige Attacken wären zwar nicht allzu präzise, dafür extrem kostengünstig und breitflächig durchführbar. Nicht auszudenken, wenn an den Ballonen chemische, biologische oder radioaktive Waffen hängen würden.

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Ausspionieren von Verteidigungssystemen

Denkbar wäre auch, dass Nordkorea die Ballone für Spionagezwecke über die Grenze schickt. Ein einfaches elektronisches Überwachungssystem würde ausreichen, um besonders sensible Daten zurück nach Nordkorea zu senden. 

Beispielsweise wäre es möglich, an die Signaturen von Luftverteidigungssystemen zu kommen, Radarsysteme zu lokalisieren oder andere kritische Knotenpunkte der südkoreanischen Verteidigungssysteme auszukundschaften. 

Gegenüber der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap sagte ein Militärbeamter, das Militär verfolge "Nordkoreas Entwicklungen der Ballontechnologie und bereite sich auf alle Eventualitäten vor".

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