Der Stealth-Wingman startete seinen Jungfernflug.

Der Stealth-Wingman startete seinen Jungfernflug.

© Scaled Composites

Militärtechnik

Northrops experimenteller Stealth-Wingman erstmals abgehoben

Um die neue Stealth-Drohne des US-Rüstungskonzerns Northrop Grumman ranken sich bereits seit geraumer Zeit Gerüchte. Künftig soll das neue Fluggerät als „Collaborative Combat Aircraft“ oder "Loyal Wingman" bemannte Kampfjets bei Missionen unterstützen. Nun ist eine experimentelle Version der seit 2021 entwickelten Drohne zum ersten Mal abgehoben – allerdings mit einem Piloten hinterm Steuer.

Am 29. August startete das Model 437 Vanguard  von Scaled Composites, einer Tochterfirma Northrop Grumman vom Mojave Air and Space Port in Kalifornien. Hinterm Steuer saß der Testpilot Brian Maisler. Das Flugzeug ist eine Weiterentwicklung des Model 401 von Northrop Grumman, das 2017 erstmals abhob.

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Spekulationen über Cockpit

Bereits in der Vergangenheit wurde diskutiert, ob die Stealth-Drohne möglicherweise auch von einem Piloten geflogen werden kann. Es waren auch Fotos aufgetaucht, die ein Cockpit für einen Piloten zeigten. Die nun veröffentlichten Aufnahmen bestätigen diese Vermutungen.

Scaled Composites hat mittlerweile in einer Presseaussendung bestätigt, dass es sich um eine „bemannte Variante des ursprünglichen Konzepts“ des Model 437 handelt. Um das zu kennzeichnen, fügte man die Bezeichnung „Vanguard“ hinzu.

Fokus zunächst nicht auf autonomes Fliegen

Möglicherweise wollten sich die Entwickler zunächst auf eine funktionierende Mechanik sowie Aerodynamik fokussieren und das autonome Flugsystem erst zu einem späteren Zeitpunkt weiterentwickeln. 

Ein weiterer Grund für die Existenz dieser Variante könnte sein, dass bemannte Fluggeräte dieser Art schneller eine Fluggenehmigung bekommen. Mit dem Cockpit könnte man sich also auch einen größeren rechtlichen Spielraum eingeräumt haben. Laut einer Aussendung von Northrop Grumman handelt es sich bei dem Modell um ein Musterflugzeug, das die technologischen Fähigkeiten demonstrieren soll.

Erinnert an frühere Renderings

Das Flugzeug hat ein kuppelförmiges Cockpit, mittige Flügel, einen halbtrapezförmigen Rumpf, mittige spitze Flügel und ein gespreiztes V-Leitwerk mit Tarnmuster. Insgesamt sieht es bereits früher gezeigten Renderings des Modells 437 ähnlich – hinzugekommen ist nur das Cockpit.

Das Modell 437 hat eine Flügelspannweite von 12 Metern und ist 12 Meter lang. Das Flugzeug hat ein Pratt & Whitney Triebwerk mit einer Schubstärke von rund 1.540 kg, sodass es zusätzlich zu seinem Eigengewicht von 4.500 kg Nutzlasten von 900 kg transportieren kann. Die Maschine kann etwa 6 Stunden lang fliegen, die Reichweite liegt bei etwa 5.500 km.

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