US-Atomwaffen: "Nuclear Football" soll besser gesichert werden
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Das US-Verteidigungsministerium leitet eine Überprüfung der Sicherheitsvorschriften für den sogenannten „Nuclear Football“ ein. Dabei handelt es sich um eine gut 20 Kilogramm schwere Tasche, die Kernwaffen-Codes sowie die Gerätschaften beinhaltet, mit denen der US-Präsident einen Atomwaffenangriff autorisieren kann. Insgesamt gibt es 3 „Footballs“. Jeweils einer begleitet den amtierenden Präsidenten sowie den Vizepräsidenten, ein dritter wird im Weißen Haus aufgebwahrt.
Die Sicherheitsbedenken kamen nach dem Sturm auf das US-Kapitol durch fanatische Trump-Anhänger am 6. Jänner 2021. Die Eindringlinge konnten sich dem damaligen Vizepräsidenten Mike Pence sowie dessen Football bis auf wenige Meter nähern. Wäre damals die Kontrolle über die Tasche verloren gegangen, hätten zwar keine Atomwaffen abgefeuert werden können, es wären aber streng geheime Informationen gefährdet gewesen, die auch für andere Staaten von Interesse gewesen wären.
Erstmalige Überprüfung
Wie genau die neuen Vorschriften aussehen werden, ist indes noch unklar. Die Prüfung an sich ist aber bereits äußerst bemerkenswert. Es ist das erste Mal überhaupt, dass die Sicherheitsvorkehrungen für den „Nuclear Football“ unter die Lupe und eventuell angepasst werden sollen, erklärte der US-Atomwaffenexperte Stephen Schwartz gegenüber CNN. Er vermutet, dass die Geschehnisse rund um das Kapitol völlig neue Bedrohungsszenarien in den Fokus der Behörden gerückt haben.
Vorfall in China
Unter Donald Trumps Präsidentschaft kam es bereits zu einem Vorfall mit den Kernwaffen-Codes. Bei einem Besuch in China 2017 wollten chinesische Sicherheitsleute dem Träger des „Footballs“ den Weg versperren. Jener hat allerdings die Aufgabe, dem Präsidenten jederzeit zu folgen.
Aus diesem Grund kam es zu einem Handgemenge zwischen US-amerikanischen und chinesischen Sicherheitsleuten. Der Vorfall wurde erst einige Monate später bekannt.
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