Video: Ukrainische Drohne fängt russischen Kampfhelikopter ab
Der ukrainischen Armee ist es offenbar gelungen einen russischen Kampfhubschrauber vom Typ Mi-28 mit einer Drohne abzufangen. Das legt jedenfalls ein Video, das von mehreren ukrainischen und russischen Journalisten verbreitet wird.
In dem Clip ist zu sehen, wie die sich eine FPV-Drohne ("First Person View"-Drohne) dem Kampfhelikopter nähert und ihn verfolgt. Gegen Ende des Videos scheint die Drohne direkt in den Heckrotor zu steuern.
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FPV-Drohnen vs. Kampfhubschrauber
Was das Schicksal des Hubschraubers und seiner Besatzung angeht, liegen unterschiedliche Angaben vor. Teilweise ist von einem Absturz und einem toten Piloten die Rede, andere Quellen melden, dass das Fluggerät durch den Aufprall zur Notlandung gezwungen worden sein.
In den vergangenen Tagen sind gleich weitere derartige Videos in den Sozialen-Medien aufgetaucht. Darin werden russische Helikopter ebenso von ukrainischen FPV-Drohnen angegriffen.
In diesen Fällen enden die Aufnahmen ebenso jeweils kurz vor den Zusammenstößen. Daher ist auch hier unklar, ob die russischen Hubschrauber dadurch zum Crash gebracht werden konnten.
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Billiges "Spielzeug"
FPV-Drohnen, wie sie vom ukrainischen Militär genutzt werden, wurden eigentlich als Spielzeug oder für Luftaufnahmen entwickelt. Nun werden sie allerdings mit Sprengstoff ausgestattet und als Waffen eingesetzt.
Gesteuert werden sie in der Regel manuell. Der Pilot trägt dabei eine Art VR-Brille, über die er einen Live-Videofeed der Drohne eingespielt bekommt. Mittels Fernsteuerung kann er das Gerät dann an sein Ziel lenken.
Diese Drohnen sind extrem billig herzustellen. In einem früheren Bericht spricht Reuters von Kosten unter 500 Euro für ein Stück, inklusive Sprengstoff. Ein Nachteil an ihnen ist allerdings, dass sich der Pilot in der Nähe der Drohne befinden muss und deren Reichweite sehr eingeschränkt ist. Darum müssen diese Soldatinnen und Soldaten oft gefährlich nah an den Feind heranwagen.
Schwere Gefechte
Die jüngsten Angriffe auf die Helikopter sollen in der derzeit hart umkämpften Region Kursk stattgefunden haben. Am 3. Tag in Folge haben sich dort russische Streitkräfte schwere Gefechte mit eingedrungenen ukrainischen Truppen geliefert.
Die Lage sei "stabil und unter Kontrolle", erklärte der Vize-Gouverneur der Grenzregion am Donnerstag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge. Pro-russische Militärblogger bewerteten die Lage allerdings deutlich negativer.
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Ukraine dringt nach Russland vor
"Im Allgemeinen ist die Lage schwierig und verschlechtert sich weiter, obwohl das Tempo der ukrainischen Offensive merklich nachgelassen hat", schreibt ein pro-russischer Militärblogger. Demnach konnte die Ukraine einen wichtigen Logistikknotenpunkt erobern.
Bei einem der größten ukrainischen Angriffe auf russisches Territorium in dem seit 24. Februar 2022 dauernden Krieg drangen nach russischen Angaben am Dienstagmorgen rund tausend ukrainische Soldaten in Kursk ein. Sie hätten die Staatsgrenze mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen überquert und seien von Drohnenschwärmen und Artilleriefeuer gedeckt worden.
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