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Wi-Fi-Standard HaLow funkt stabil über 3 Kilometer

Schon im eigenen Zuhause kann es vorkommen, dass die Verbindung zum WLAN-Router nicht ausreicht. Man steht zu weit weg, hinter einer zu dicken Mauer oder die Verbindung wird gestört. Die Vorstellung, sich 3 Kilometer von einem Hotspot zu entfernen und trotzdem noch an einem Videocall teilzunehmen, klingt da undenkbar. 

Genau das demonstrierte aber die australische Firma Morse Micro. Sie entwickelt Mikroprozessoren mit dem Wi-Fi-Standard HaLow. Dieser wurde 2016 von der Wi-Fi-Alliance entwickelt und ist dafür gedacht, geringe Datenmengen über weite Distanzen zu übertragen. In einem Video zeigt die Firma, dass damit ein stabiler Videocall über 3 km geführt werden könnte.

Bei 3.000 Metern Entfernung sank die Geschwindigkeit zwar auf 1 Mbit/s, was man im Video deutlich sieht. Die Tonqualität blieb aber gleich. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil das Team in einem Gebiet unterwegs war, das neben einer stark befahrenen Straßen in einem Wohngebiet liegt. Damit musste die Verbindung vielen Störsignalen trotzen

Einsatz für Smart Home, IoT und Wearables

Obwohl HaLow (IEEE 802.11ah) seit 8 Jahren existiert, wird es kaum genutzt. Es wird im niedrigfrequenten 900-MHz-Spektrum betrieben. Es ist besonders energiesparend und anders als das gängige Wi-Fi im 2,4-GHz- und 5-GHz-Band auf Reichweite statt Bandbreite ausgelegt und kann Wände besser durchdringen. Damit könnten Gebäude mit smarten Geräten ausgestattet werden. Es kann aber auch für Wearables und IoT-Geräte eingesetzt werden. 

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Ob die Demonstration von Morse Micro nun Firmen dazu bewegen kann, HaLow in ihre Geräte zu integrieren, bleibt abzuwarten. Da dafür aber neue Hardware nötig ist, werden solche Anwendungen also noch auf sich warten lassen. 

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