Katastrophenwarnung am Handy wird heute getestet: Das muss man wissen
Das Katastrophenwarnsystem AT-Alert wird heute Samstag, 5. Oktober, in den Echtbetrieb übergehen. Bisher befand es sich offiziell in der Testphase. Am Starttag wird, neben dem jährlichen Sirenentest, erstmals ein österreichweiter Probealarm ausgesendet.
Das System verschickt Warnungen auf Handys und Smartphones. Dabei wird der Bildschirm aktiv und ein Warnton ist zu hören. Der Alarm erfolgt automatisch, man muss sich nirgends anmelden und benötigt keine App, erklärte das Forum Mobilkommunikation (FMK) am Mittwoch.
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Cell Broadcast
Dabei kommt die 2023 eingeführte "Cell-Broadcast"-Technologie zum Einsatz. Alle Geräte, die mit Funkmasten in einem bestimmten Gebiet verbunden und empfangsbereit sind, werden eine Nachricht erhalten. Das geschieht anonym und wird nicht wie bei einer SMS gezielt an einzelne Personen versendet.
Die Nachricht erscheint direkt am Bildschirm, egal wie man das Gerät konfiguriert hat, erklärte das FMK. Allerdings empfiehlt das Forum, zur Sicherheit in den Einstellungen unter dem Menü "Notfallwarnungen" sicherzustellen, dass alle Warnungen auch zugelassen werden.
Am einfachsten ist es, man öffnet die Handyeinstellungen und Sucht nach "Notfallwarnung". In der Regel ist die Funktion aktiviert, allerdings sollte man prüfen, ob es eine gesonderte Einstellung für "Testwarnungen" gibt. Diese sind oft nicht aktiv und man würde am Samstag keine Meldung erhalten.
Nicht alle Handys können Cell-Broadcast-Warnungen empfangen
Wer ein altes Tastenhandy hat, sollte im Menüpunkt "Cell-Broadcast" überprüfen, ob das Gerät Cell-Broadcasts auch unterstützt. Sehr alte Handys tun das nämlich nicht. Das deutsche Bundesamt für Katastrophenschutz hat eine (unvollständige) Liste an Geräten veröffentlicht, die Cell-Broadcast unterstützen.
Ist man nicht sicher, ob das eigene Gerät die Warnungen empfangen kann, dürfte eine kurze Internetsuche Gewissheit bringen. Dafür sucht man nach der exakten Gerätebezeichnung und "Cell-Broadcasting".
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Keine Warnungen im Funkloch, Flugmodus und bei ausgeschaltetem Gerät
Empfangsfähige Handys bekommen nur dann keine Warnung, wenn sie keinen Empfang haben bzw. nicht mit einem Funkmast verbunden sind. Also wenn man in einem Keller oder am Berg ist, kommen die Nachrichten erst dann, wenn die Empfangslage eine Spur besser ist.
Warnungen werden auch nicht empfangen, wenn das Handy im Flugmodus oder ausgeschaltet ist. Das FMK gibt daher zu bedenken, dass man eine dieser beiden Optionen wählen sollte, wenn man sich am Samstag zwischen 12 und 13 Uhr an einem Ort befindet, an dem Stille geboten ist. Der Alarm wird nämlich auch dann ausgelöst, wenn das Handy auf stumm geschalten ist. Auch Handys ohne SIM-Karte können die Warnungen empfangen, denn die Geräte sind trotzdem mit einem Netz verbunden, etwa um Notrufe zu ermöglichen.
Darüber hinaus werden diese Warnungen netzübergreifend ausgesendet. Die Nachrichten kommen aus jedem Mobilfunknetz und nicht nur aus dem Heimnetz, solange irgendein Netz in Reichweite ist. Das gilt auch für Prepaid-Handys, nicht nur für Vertragshandys.
Warnungen nur innerhalb betroffener Regionen
Die Warnungen werden örtlich begrenzt ausgesendet. Man erhält alle Warnungen für die Region, in der man sich befindet. Wird also für den eigenen Wohnort eine Warnung verschickt, befindet sich aber woanders im Urlaub, bekommt man keine Warnung.
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Der Sinn von "AT-Alert" ist es, nur die Menschen zu warnen, die unmittelbar von einer Gefahrenlage betroffen sind. Deshalb werden die Warnungen nur über Mobilfunkstationen ausgesendet, die sich in diesem Gebiet befinden. Welches Gebiet das ist, wird von den Warnzentralen definiert, erklärt das FMK. Die Mobilfunknetzbetreiber haben darauf keinen Einfluss, genausowenig auf die Art der Warnung, also Warnstufe oder Text.
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