Der SUV wurde beim Test nicht so stark beschädigt wie der Kompaktwagen.

Der SUV wurde beim Test nicht so stark beschädigt wie der Kompaktwagen.

© Mercedes-Benz

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Das passiert, wenn 2 E-Autos frontal zusammenstoßen

Mercedes-Benz hat in einem Crashtest im deutschen Werk Sindelfingen einen EQA-Kompaktwagen mit einem EQS SUV kollidieren lassen. Die Vorführung vor Journalist*innen sollte laut Golem aufzeigen, wie sicher die E-Autos des Fahrzeugherstellers sind. 

Die Autos beschleunigten auf jeweils 56 km/h und überlappten sich beim Zusammenstoß um 50 Prozent. Dabei sind die Dummys im SUV deutlich glimpflicher davongekommen, als jene im EQA. Während sich der knapp 3 Tonnen schwere EQS nach dem Zusammenstoß quasi stehen blieb, schleuderte es den gut 2 Tonnen schweren EQA einige Meter zurück.

Die Fahrgastzelle blieb aber bei beiden E-Autos intakt. Auch die Hochvoltbatterien hielten dem Crash stand und fingen kein Feuer. Für den Fall hätten anwesende Feuerwehrleute die Autos mit einem Gabelstapler in ein Tauchbecken außerhalb der Testhalle versenkt. 

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Die Frontairbags lösten in beiden Autos aus. Auf der Fahrerseite lösten sich zudem der Seitenairbag und der Knieairbag auf. Die Autos senden auch einen automatischen Hilfecall aus, wobei bei dem Test keine echte Notrufnummer gewählt wurde.

Drei weibliche und ein männlicher Dummy

Beim Crashtest saßen 2 weibliche Dummys am Steuer, die mit einer Größe von 1,50 Metern und mit einem Gewicht von 49 Kilo rund 5 Prozent der weiblichen Bevölkerung repräsentieren. Eine weitere 5-Prozent-Frau saß am Beifahrersitz des EQA. Auf dem Beifahrersitz des EQS SUV befand sich ein Dummy, der einen mittelgroßen Mann mit rund 78 Kilogramm Gewicht repräsentiert.

Bilder vom Crashtest

Insgesamt kann Mercedes-Benz zwischen 120 Dummys auswählen, die alle verschieden groß und verschieden schwer sind. Die Puppen sind mit 150 Messpunkten ausgestattet, die ihre Daten während des Tests direkt über ein Kabel aus dem Hinterteil des Autos an den Computer übertragen. Bis zu 5 Crashs am Tag führe Mercedes-Benz mit seinen Fahrzeugen am Tag durch.

"Biomechanische Grenzwerte eingehalten"

Laut Mercedes-Benz hätten die 4 eingesetzten Dummys "die biomechanischen Grenzwerte bei diesem extrem schweren Crash eingehalten". Höchstwahrscheinlich wäre ein Mensch also nicht schwer oder lebensgefährlich verletzt worden.

Was bei der Vorführung nicht gezeigt wurde, war ein Seitencrash. Dieser kommt laut Mercedes-Benz nicht so häufig im Straßenverkehr vor. Bei einem Seitencrash mit einem Fahrzeug oder einem Baum ist allerdings die Knautschzone, bei dem die Energie des Crashs absorbiert wird, wesentlich kürzer. So ein Crash ist daher auch für die Batterie eines E-Autos anspruchsvoller.

Ziel des Autobauers sei allerdings, Unfälle bis 2050 gänzlich zu vermeiden, wie Mercedes-Benz in einer Presseaussendung verlautbaren lässt. Ob das bis dahin gelingt, sei dahingestellt. Momentan lässt sich allerdings sagen, dass man sicherheitstechnisch im SUV besser aufgehoben ist als im kompakteren Wagen. Ob dadurch der Verkehr insgesamt sicherer wird, lässt sich bezweifeln.

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