Das iPhone 16 wird einen schweren Start haben

Das iPhone 16 wird einen schweren Start haben

© APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/JUSTIN SULLIVAN / JUSTIN SULLIVAN

Analyse

Das iPhone 16 wird einen schweren Start haben

Apple-Chef Tim Cook hat am Montagabend das iPhone 16 vorgestellt. Hält man es neben das Vorgängermodell, muss man schon genau hinschauen, um zu erkennen, welches denn jetzt das Neue ist. 

Denn wie schon in den Jahren zuvor setzt Apple beim iPhone 16 ein weiteres Mal auf minimale Änderungen. Warum etwas groß umkrempeln, das sich ohnehin gut verkauft, scheint die Devise zu sein. 

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Die zentralen Neuerungen

Kamerasteuerung

Neu hinzugekommen ist der Kamera-Knopf, der sich am Rahmen befindet. Damit kann bei allen iPhone-16-Modellen die Kamera bedient werden. Auslösen, Einstellungen ändern und Zoom auswählen wird durch Drücken und Wischen über die neue Sensorfläche möglich.

Größerer Screen

Die Displays der Pro-Modelle werden um je 0,2 Zoll vergrößert. Die Ränder werden schmäler, die Außenmaße der Handys wachsen aber ein wenig an.

Stärkerer Prozessor

Die neuen Modelle nutzen Apples eigene Prozessoren A18 und A18 Pro. Das Unternehmen verspricht, wie üblich, mehr Leistung und Effizienz.

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Die neue Kamerasteuerung

Künstliche Intelligenz

Ob das neue iPhone 16 genügend Anreize bringt, sich ein neues Gerät zuzulegen, hängt dieses Jahr nicht nur von einer besseren Kamera oder einer längeren Akkulaufzeit ab. Bei den neuen Handys stehen Funktionen im Mittelpunkt, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren – Apple Intelligence nennt das Unternehmen diese Funktionen. 

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Die KI hilft etwa, Fotos im Nachhinein zu bearbeiten, und schlägt bessere Formulierungen beim E-Mail-Schreiben vor. Sie kann längere Texte effizient zusammenfassen, unterbreitet fertige Antworten auf Nachrichten und ist in der Lage, Sprachaufzeichnungen in Echtzeit zu transkribieren. 

Im Zentrum von Apple Intelligence wird das Sprachassistenzsystem Siri stehen, das vollständig überarbeitet wird. Es soll etwa die Spracheingabe besser verstehen und Menschen, die sich noch nicht so gut mit dem neuen iPhone auskennen, bei Bedarf Schritt-für-Schritt-Anleitungen am Bildschirm anzeigen.

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iPhone 16

Bitte warten auf die KI

Diese KI-Funktionen werden auf dem iPhone 16 laufen – allerdings nicht sofort und mit regionalen Einschränkungen. Zum Marktstart des neuen Handys am 20. September wird man von der KI wenig sehen. Ein erster Teil der Funktionen wird im Oktober per Software-Update auf nachgeliefert. Der Rest wird nach und nach kommen.

Apple riskiert hier, bei KI-Features hinter seine Konkurrenten zurückzufallen. Das nimmt das Unternehmen offenbar lieber in Kauf als peinliche Anlaufschwierigkeiten. Zu groß ist wohl die Sorge darüber, dass die KI-Funktionen nicht einwandfrei laufen und es deswegen zu einem groben Imageschaden kommt. 

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Start ungewiss

Noch länger gedulden müssen sich iPhone-Nutzer in Europa. Apple hat schon vor einigen Wochen klargestellt, dass die KI-Funktionen hierzulande vorerst nicht verfügbar sein werden. Apple Intelligence und die strengen Datenschutzregeln der EU stehen einander im Weg. Wann und in welcher Form die KI-Features nach Europa kommen werden, wird sich erst zeigen. Ebenso wird Apple Intelligence vorerst einen Bogen um China machen. 

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Dünnes iPhone 17

Angesichts dieser Gemengelage könnte es für das iPhone 16 schwierig werden, zum Marktstart mit Verkaufsrekorden für Aufsehen zu sorgen. Wenig förderlich für die Verkaufszahlen ist zudem, dass bereits jetzt zahlreiche Gerüchte im Umlauf sind, wonach es beim iPhone 17 endlich tiefgreifende Neuerungen geben wird. 

Erwartet wird ein superdünnes Apple-Handy, das frischen Wind in das angestaubte Line-up bringen soll. Das könnte für einige Kunden ein guter Grund sein, auf das iPhone 16 zu verzichten. Ein weiterer Grund ist, dass der Preis, trotz der geringen Verbesserungen bei Bildschirm und Kamera, hoch bleibt: Ein iPhone ist und bleibt nun mal ein teures Premium-Gerät.

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Die Preise

Das iPhone 16 wird in 4 verschiedenen Versionen auf den Markt kommen. Das iPhone 16 ist ab 949 Euro erhältlich, das größere iPhone 16 Plus ab 1.099 Euro.

Wie bei den Vorjahresmodellen gibt es zwei Pro-Varianten, die einen stärkeren Prozessor, etwas größere Bildschirme, eine Kamera mit optischen Zoom und zusätzliche Fotofunktionen haben. Das iPhone 16 Pro kostet 1.199 Euro, das iPhone 16 Pro Max 1.449 Euro

Mit 6,9 Zoll ist es das iPhone mit dem größten Bildschirm, das Apple jemals gebaut hat. Obwohl das Pro Max immer das teuerste Gerät im Lineup ist, war es schon im Vorjahr die meistverkaufte iPhone-Variante.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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