Musk will eigenes Handy bauen, falls Twitter aus App-Stores fliegt

Seit Elon Musk der neue Twitter-Chef ist, herrscht beim Kurznachrichtendienst regelrechtes Chaos. Seine tiefgreifenden Änderungen bei der Moderation der Inhalte hat etwa dazu geführt, dass zahlreiche große Werbekund*innen ihr Anzeigengeschäft von Twitter abgezogen haben.

Mittlerweile wird darüber diskutiert, wie lange die Twitter-App noch in den App-Stores von Google und Apple zu finden sein wird. Der Grund: Twitter unternimmt scheinbar nichts beziehungsweise zu wenig, um gegen Hate-Speech und Diskriminierung auf seiner Plattform vorzugehen.

"... dann werde ich ein alternatives Smartphone bauen"

Ob er ein eigenes Smartphone entwickeln werde, sollten Google und Apple die Twitter-App aus ihren App-Stores verbannen, wurde Elon Musk von der konservativen Autorin Liz Wheeler gefragt.

"Ich hoffe nicht, dass es soweit kommen wird. Aber ja, wenn keine andere Wahl bleibt, werde ich ein alternatives Smartphone bauen", antwortet Musk in einem Tweet.

Die umstrittene Autorin hatte auch gleich einen passenden Namen für ein solch neues Smartphone und startete eine Twitter-Umfrage. "Würdet ihr auf ein tELONphone wechseln?", wollte sie von ihren Followern wissen.

Von den rund 92.000 Teilnehmer*innen stimmten 53,5 Prozent mit "Ja". Die restlichen 46,5 Prozent sind von einem "tELONphone" offenbar wenig begeistert.

"Wird doch nicht so schwierig sein, oder?"

"Dieser Mann baut Raketen für einen Flug zum Mars, ein läppisches kleines Smartphone sollte doch kein Problem sein, oder?", schrieb Wheeler in ihrem Tweet. Die Frage, wie schwierig es ist, ein konkurrenzfähiges Smartphone samt Ökosystem zu entwickeln, könnte Musk gleich an seinen Erzfeind, Amazon-Gründer Jeff Bezos, weiterleiten.

Dieser hatte 2014 versucht, das hauseigene Amazon-Handy "Fire Phone" ins Rennen gegen Google und Apple zu schicken. Ein Jahr lang war das Fire Phone am Markt, bis das ganze Projekt beendet wurde. Bereits 2015 hat Amazon die Fire-Phone-Pläne wieder verworfen.

Auch Huawei kämpft mit Smartphone-Ökosystem

Ein weiteres Beispiel, wie schwierig es ist, gegen Google und Apple anzukommen, zeigt sich an Huawei. Nachdem die Google-Dienste nicht mehr auf Huawei-Handys genutzt werden dürfen, versucht der chinesische Technologiekonzern ein alternatives Smartphone-Ökosystem aufzubauen.

Dreieinhalb Jahre später ist es Huawei auch mit Milliardeninvestitionen nicht gelungen, ein ebenbürtiges Betriebssystem zu schaffen. Unterstrichen werden die bislang fehlgeschlagenen Bemühungen durch den massiven Rückgang der Handy-Verkäufe bei Huawei.

Könnte Twitter tatsächlich aus den App-Stores fliegen?

Dass Google und Apple die Twitter-App aus ihren App-Stores entfernen, gilt nicht als ganz unwahrscheinlich. Beide Unternehmen haben strikte Regeln im Umgang mit Hate-Speech, Diskriminierung, Mobbing und Belästigung.

Nach dem Sturm auf das US-Kapitol im Jänner 2021 wurde beispielsweise die Social-Media-App Parler aus den App-Stores geworfen, weil sich Trump-Anhänger*innen über die App organisiert haben und Parler diese Einträge nicht entsprechend moderiert hatte.

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