Flexispot E7 Pro im Test: Höhenverstellbarer Tisch mit USB
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Auch fast 4 Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie ist Homeoffice für viele Arbeitnehmer*innen immer noch regelmäßiger Alltag. Im Unterschied zum Büro hat man zu Hause vielleicht nicht die optimalen Möbel, um ergonomisch korrekt zu arbeiten. Im Rahmen der Pandemie hat das bei mir dazu geführt, mir einmal einen vernünftigen Bürosessel zuzulegen.
Dennoch hatte ich nach einem 8-Stunden-Tag im Homeoffice immer Rückenschmerzen. Abhilfe erhoffte ich mir durch einen höhenverstellbaren Tisch, an dem ich wahlweise auch im Stehen arbeiten kann. Das Unternehmen Flexispot hat dafür mehrere Modelle im Angebot. Ich habe den Flexispot E7 Pro mit passender Tischplatte getestet.
Wieso überhaupt im Stehen arbeiten?
Das Arbeiten im Stehen soll einige Vorteile mit sich bringen. Auch wenn die Studienlage diesbezüglich noch nicht ganz so eindeutig ist, wie Möbelhersteller gerne behaupten, gibt es eindeutige Anzeichen. Vor allem ist die Alternative zum Stehen, das Sitzen, nachweislich nicht gesund.
Studien zeigen, dass längeres Sitzen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und andere chronische Gesundheitsprobleme verbunden ist. Durch das Wechseln zwischen Stehen und Sitzen soll dieses Risiko verringert werden. Dass das Stehen tatsächlich positiv für den Körper ist, darauf weist auch eine aktuelle Studie im European Heart Journal hin.
Lieferung
Flexispot stellt seine Tische zerlegt und mit kostenlosem Versand nach Österreich zu. Es ist sehr ratsam, bei der Lieferung tatsächlich zu Hause zu sein, denn das Paket ist äußerst schwer. Das Paket mit den notwendigen Stehfüßen inklusive Motor ohne Tischplatte wiegt beim E7 Pro bereits deutlich über 30 Kilogramm. Das ohne Auto beim nächstgelegenen Paketshop abzuholen, ist kein Spaß, auch wenn jener nur 10 Minuten zu Fuß entfernt ist.
Theoretisch kann man den E7-Pro-Standfuß auf jede beliebige Tischplatte montieren. Wahlweise kann man natürlich auf eine der offiziellen Tischplatten zurückgreifen, die Flexispot selbst anbietet. Jene kommen in unterschiedlichen Größen und Farben.
Zusammenbau
Wer schon mal irgendein Ikea-Möbel zusammengebaut hat, sollte auch mit dem Zusammenstellen des Flexispot keine Probleme haben. Teile und auch die Schrauben sind einzeln verpackt und beschriftet. Dank konkreter und ausführlicher Anweisungen in der Bedienungsanleitung war das Zusammenstellen einfach möglich. Die einzigen Probleme, die ich hatte, waren selbstverschuldet, weil ich mich bei den Schrauben entweder verzählt oder sie mir kaum wieder findbar unter die Couch gerollt sind.
Ratsam ist es jedenfalls, einen Akkuschrauber für das Zusammenbauen bereitliegen zu haben. So muss man an mehreren Stellen direkt in die Tischplatte bohren, was mit einem händischen Schraubenzieher etwas zu mühsam ist. Mit mitgelieferter Tischplatte hat der Zusammenbau und Inbetriebnahme des Flexispot weniger als eine Stunde gedauert.
Die Bedienung
Einmal aufgebaut, macht der Tisch eine sehr gute Figur. Vor allem das integrierte Kabelmanagement machte aus meinem Kabel-Chaos am Boden ein unsichtbares Chaos im Tisch. Ein beigelegter magnetischer Sichtschutz versteckt Motor und Technik für den Verstellmechanismus.
Gesteuert wird die Höhe des Tischs über ein integriertes Kontroll-Pad. Jenes ist sehr simpel aufgebaut. Ein Display gibt Auskunft über die gerade eingestellte Höhe, konkret wird sie in Zentimeter angezeigt. Bedenken sollte man hier allerdings, dass die Höhe des Gestells angezeigt wird, also ohne Tischplatte. Macht auch Sinn, nachdem das Gestell ja auf jede beliebige Platte mit unterschiedlichen Höhen geschraubt werden kann. Hier würde ich mir dennoch wünschen, dass ich die Plattenhöhe irgendwie in das System hineinbekomme, um die absolute Höhe darzustellen.
Etwas verwirrend sind die Labels der Buttons. So hat man 4 Stück, die mit 1 und 2 sowie Stehen und Sitzen beschriftet sind. De facto sind es einfach 4 Speicherplätze, auf denen jeweils eine Höhe eingestellt werden kann. In einem Szenario, in dem man sich den Tisch etwa mit einer zweiten Person teilt, kann man etwa jeweils eine Sitz- und eine Stehhöhe hinterlegen.
Der Motor selbst fährt sehr ruhig und leise auf und ab. Die Traglast wird mit 160 Kilogramm angegeben. Es gibt auch eine automatische Kollisionserkennung, das heißt, wenn der Tisch beim hoch- oder runterfahren auf einen Widerstand stößt, bleibt er stehen. Wie empfindlich der Tisch hier reagieren soll, kann man einstellen. Diese Option muss man aber in der Regel nicht angreifen, zumindest wüsste ich nicht ganz, wozu.
Im Kontroll-Panel ist noch ein USB-A-Port verbaut, über den man z.b. sein Smartphone aufladen kann. Im Test mit einem Galaxy Fold 5 bin ich beim Port allerdings nur auf etwa 5W Ladeleistung gekommen, Schnellladen ist also nicht drin.
Fazit und was mir das Stehen bringt
Der Flexispot erfüllt seinen Zweck für mich tadellos. Verarbeitung, Mechanismus und Kabelmanagement sind so gemacht, wie ich mir das vorstelle. Der Tisch wirkt äußerst stabil, ich habe keinerlei Bedenken, ihn auch mal mehr zu belasten.
Etwas mehr wäre im Hinblick auf Zusatzausstattung gegangen. Wenn man sich schon die Mühe macht, einen USB-Port in den Tisch zu integrieren, sollte es heutzutage eher USB-C mit Schnellladefunktion sein. Oder gleich ein Panel, das vielleicht einen kleinen Hub mit mehreren Ports integriert hat. Zwar bietet Flexispot als Zubehör eine klemmbare Mehrfachsteckdose inklusive einem USB-C-Port an, 60 Euro finde ich dafür allerdings zu happig, vor allem, nachdem ich wirklich nur 3 USB-C-Ports bräuchte, um zufrieden zu sein.
In Sachen Rückenschmerzen wirkt sich das Stehen während der Arbeit positiv aus. Meistens wechsel ich im 30- bis 40-Minuten-Takt meine Position, was sich als sinnvoll herausgestellt hat. Eine Veränderung durch das Stehen habe ich noch bemerkt, mit der ich nicht gerechnet habe. So bin ich durch das zwischenzeitliche Aufstehen in der Regel deutlich besser gelaunt beim Arbeiten. Offenbar bin ich mit dem Effekt nicht allein, denn es gibt auch Untersuchungen mit Arbeitenden, die zum selben Ergebnis kommen.
Das Flexispot E7 Pro kostet im offiziellen Online-Shop mit 140 x 80 cm großer Tischplatte in Schwarz (wie getestet) 689 Euro. Im Rahmen einer Black-Friday-Aktion gibt es den Tisch mit kleinerer Platte in Holz-Optik hingegen schon um 360 Euro. Kleinere Modelle mit weniger Traglast sind noch günstiger zu haben. Bei Amazon kostet der vergleichbare E6 in Grau ohne Tischplatte 286 Euro.
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