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© REUTERS / Dado Ruvic

Produkte

Päckchen aus China sollen in der EU teurer werden

Rund 9 von 10 in die EU eingeführten Pakete stammen aus China. Eine neue Regelung der EU könnte diese Flut an Billigwaren nun eindämmen. 

Denn in Zukunft will die EU eine 2 Euro Steuer auf Billigprodukte erheben. Das trifft vor allem Unternehmen wie Temu und Shein, die in der Vergangenheit des öfteren kritisiert wurden. 

Temu wurde beispielsweise vorgeworfen, gefälschte oder gefährliche Produkte zu verkaufen. Auch Shein wird vorgeworfen, Produkte zu verkaufen, die giftige Chemikalien enthalten. 

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Was die EU vorhat

Die EU plant, für Pakete, die aus China eingeführt werden, eine Gebühr von 2 Euro pro Paket zu erheben. 50 Cent sollen es sein, wenn Lagerhäuser mit Billigwaren aus China beliefert werden.

Die Gebühren müssen demnach von den Händlern selbst bezahlt werden. Diese haben aber die Möglichkeit, die Mehrkosten an die Verbraucher weiterzugeben

Die EU will im Rahmen dieser Reform auch die “De-minimis”-Befreiung von Zöllen für Pakete im Wert von weniger als 150 Euro aufheben. Dadurch seien die Verkäufer gezwungen, sich für die Mehrwertsteuer zu registrieren. Das führe auch erstmals dazu, dass sie als Importeure für die Warenqualität haften. 

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Kostenausgleich 

Laut Handelskommissar Maroš Šefčovič soll die Gebühr vor allem dazu beitragen, Kosten auszugleichen. Diese würden durch die Zunahme an Billigwaren aus China steigen. 

Ein Teil der Einnahmen solle für die Deckung der Zollkosten verwendet werden. Der Rest fließe in den EU-Haushalt

Es wird erwartet, dass die Mitgliedsstaaten der EU die neue Gebühr in eine Überarbeitung der Zollvorschriften mit einbeziehen. Dadurch sollen die Kontrollen im Binnenmarkt verbessert werden. 

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Sorgen um Sicherheit und Wirtschaft 

Denn vergangenes Jahr wurden rund 4,6 Milliarden Artikel aus China in den EU-Haushalt eingeführt. Diese zunehmende Flut an Paketen führe dazu, dass Kontrollen in Bezug auf die Sicherheit und Standards der EU immer schwerer umzusetzen sind. 

Diese seien aber notwendig, da Beschwerden von Einzelhändlern in der EU über unlauteren Wettbewerb zunehmen. Außerdem sei auch die Zahl der eingeführten gefährlichen und nicht EU-konformen Waren gestiegen. 

Auch USA beschränken Billigimporte 

Auch in den USA hat man auf Billigimporte reagiert. Dort hat Donald Trump im Februar 2025 ebenfalls die “De-minimis”-Regelung abgeschafft. Sendungen im Wert von weniger als 800 Dollar waren davor nicht von Zöllen oder Zollvorschriften betroffen. 

Nachdem die US-Behörden aber angegeben hatten, dass sie nicht die Kapazitäten hätten, um alle ins Land kommenden Pakete zu kontrollieren, machte Trump diesen Schritt wieder rückgängig. Zumindest bis zum 2. Mai 2025, als Trump die Ausnahme wieder abgeschafft hat. 

Da die Billigprodukte jetzt verzollt werden müssen, sind sie für US-Kunden teurer geworden. Das chinesische Unternehmen Temu hat den Versand von Billigartikeln an US-Verbraucher aufgrund des Handelskriegs zwischen China und den USA eingestellt. 

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