VW ID.3

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VW ID.3 verbraucht im Winter 28 Prozent mehr als im Sommer

Dass Elektroautos im Winter einen höheren Energieverbrauch haben als im Sommer, wird bei Diskussionen meist als Argument gegen E-Autos ins Rennen geführt. Wie unterschiedlich der Energieverbrauch über die Jahreszeiten hinweg tatsächlich ist, hat nun die Hochschule Wismar analysiert.

Ein Jahr lang war ein VW ID.3 unterwegs und legte 30.594 Kilometer zurück. Der Durchschnittsverbrauch über das gesamte Jahr gerechnet, lag bei 14,4 kWh pro 100 Kilometer.

In den Sommermonaten kam der ID.3 auf einen Verbrauch von durchschnittlich 13,3 kWh pro 100 Kilometer. Von Dezember bis Februar ist der Durchschnittsverbrauch auf 17 kWh/100 km angestiegen. Damit verbraucht der elektrische Kompaktwagen in den Wintermonaten um rund 28 Prozent mehr als in der warmen Jahreszeit.

Reduzierte Reichweite im Winter

Umgerechnet auf die Reichweite bedeutet dies Einbußen im selben Prozentbereich. Im Winter reichte die 62 kWh Batterie für eine Strecke von 317 Kilometer. Im Sommer wies der ID.3 eine Reichweite von 404,8 Kilometer auf.

Der Grund, warum der ID.3 im Winter deutlich mehr verbraucht als im Sommer, liegt laut Hochschule Wismar in erster Linie an der Heizung. Bei Elektroautos muss nämlich nicht nur der Innenraum des Fahrzeugs geheizt werden, es muss auch die Batterie auf die optimale Temperatur erwärmt werden. 

Bei herkömmlichen Verbrennern trägt die Motorwärme zur Heizleistung bei. Bei Elektroautos muss dafür auf die Energie des Akkus zurückgegriffen werden.

VW Golf vs. VW ID.3

VW Golf vs. VW ID.3

VW Golf vs. VW ID.3

Um einen Vergleich mit einem herkömmlichen Verbrenner ziehen zu können, hat die Hochschule Wismar den Verbrauch eines Golf Diesel TDI ebenso ein Jahr lang analysiert. Der Golf war im selben Zeitraum unterwegs und kam dabei auf 31.916 Kilometer.

Im Sommer lag der Verbrauch des Golf bei 49,7 kWh pro 100 Kilometer, schreibt die Autozeitschrift "Auto Straßenverkehr". Im Winter verbrauchte der Golf 52,2 kWh auf 100 Kilometer. Das ist ein Unterschied von rund 5 Prozent. Der Jahresdurchschnitt des Golf TDI lag im Testzeitraum bei 50,7 kWh/100 km.

Eindeutiger Sieger

"Aus energetischer Sicht geht der ID.3 aus diesem Vergleich als eindeutiger Sieger hervor, ohne dass im täglichen Fahrbetrieb deutliche Einschränkungen hinzunehmen wären", wird Elektrotechnik-Professor Ansgar Wego zitiert. Er hat die Tests an der Hochschule Wismar geleitet.

Beim Wirkungsgrad schnitt das Elektroauto deutlich besser ab, so Wego. Vergleicht man die Kilowattstunden pro 100 Kilometer über das gesamte Jahr gerechnet, hat der Golf TDI einen Verbrauch, der rund 3,5-mal so hoch ist, wie jener des ID.3.

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