Frau mit 3D-Brille sitzt im Kinosessel und hält eine Popcorntüte.

Statt durch eine rot-blaue Brille entstehen die unterschiedlichen Bilder für den 3D-Effekt bei "EyeReal" per KI (Symbolbild).

© Pexels / Tima Miroshnichenko

Science

Neue Technologie macht 3D-Brille überflüssig

Die Zeit der blau-roten stereoskopischen Brillen für 3D-Filme könnte bald vorbei sein: Einem chinesischen Forschungsteam ist es nämlich gelungen, ein sogenanntes autostereoskopisches Display umzusetzen.

Mit „EyeReal“ erleben Zuschauerinnen und Zuschauer einen 3-dimensionalen Effekt innerhalb eines Blickwinkel von über 100°. Zugrunde liegen ein handelsüblicher Full-HD-Bildschirm mit 50 Hz und komplexe Software. 

Mithilfe eines KI-Systems wird das Licht gezielt auf die Augen fokussiert, sodass ganz ohne 3D-Brille ein räumlicher Eindruck entsteht. Details erklärt das Forschungsteam in einer Studie, die kürzlich in Nature erschienen ist.

Bisher beschränkte Möglichkeiten

Frühere Ansätze hatten versucht, 3D-Darstellung entweder holografisch oder automultiskopisch umzusetzen. Bei einem Hologramm wird das Bild auf eine bewegliche Leinwand projiziert, bei einem automultiskopischen Display werden viele mögliche Perspektiven gleichzeitig erzeugt.

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Hologramme sind derzeit allerdings nur im kleinen Zentimetermaßstab präzise möglich. Automultiskopische Displays gibt es zwar in Desktop-Bildschirmgröße, allerdings sind sie auf bestimmte, recht enge Blickwinkel beschränkt und können das Bild verzerren.

Keine spezielle Hardware nötig

Bei EyeReal wird die Position der Augen getrackt. Ausgehend vom Lichtfeld jedes Auges wird in Echtzeit ein präzises Modell errechnet und auf dem Bildschirm angezeigt. Im Lichtfeld werden Position, Richtung und Intensität von Lichtstrahlen berücksichtigt.

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Der Betrachter oder die Betrachterin kann sich dabei in alle Richtungen bewegen, ohne dass der 3D-Effekt gestört wird. Weil eben keine spezielle Hardware dafür nötig ist, könnte ihre Technologie günstig für den Mainstream-Markt adaptiert werden, so die Forscherinnen und Forscher.

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