Chinas Raumstation will Energiestrahl zur Erde schicken
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Die chinesische Raumstation Tiangong will Sonnenenergie im All einfangen und sie per Energiestrahl auf die Erde schicken. Dieser könnte dabei nahezu alle Gebiete der Welt erreichen, berichtet die South China Morning Post. Die Technologie ist allerdings nicht unumstritten.
Tiangong soll eine Schlüsselrolle für weltraumgestützt Solarenergie einnehmen, sagte Yang Hong, der Chefdesigner der Weltraumstation, bei einer Konferenz in der vergangenen Woche. Laut Yang habe die Raumstation die Ressourcen und die Fähigkeit, solche Demonstrationen durchzuführen. Das werde China auch dabei helfen, seine CO2-Neutralitätsziele zu erreichen.
Solarkraftwerk mit ein Kilometer Durchmesser
Wie eine Studie des Projektteams zeigt, soll das chinesische Solarkraftwerk im All etwa ein Kilometer Durchmesser besitzen. Das würde es den Forscher*innen ermöglichen, Mikrowellen im Gigawattbereich auf die 36.000 Kilometer entfernte Erdoberfläche zu schicken. Dort könnten die Mikrowellen - ähnlich den Wellen unserer WLAN-Router - von Antennen aufgefangen und in Strom umgewandelt werden.
Die Anlage bewegt sich während des Vorgangs gleich schnell wie die Erdumdrehung, weshalb die Stahlen immer genau einen Punkt treffen. Einsatzmöglichkeiten wären etwa die Energieversorgung von Militärstationen oder entlegenen Gebieten.
Kritik an Vorhaben
Nicht alle Wissenschaftler*innen stehen dem Projekt positiv gegenüber. Manche warnen, dass der Energiestrahl auch als Waffe eingesetzt werden könnte. Andere argumentieren, dass die Mikrowellen Kommunikationsnetze oder sogar die Umwelt stören könnten. Auch die hohen Kosten von weltraumgestützter Solarenergie werden immer wieder kritisiert.
Trotz der Kritik arbeiten mehrere Länder an dieser Art der Energieerzeugung. So forschen auch die USA, Japan oder Großbritannien an Solarstrom aus dem All. Die europäische Raumfahrtbehörde ESA gab erst kürzlich 2 Studien in Auftrag, um das Potenzial von weltraumgestützter Solarenergie zu ermitteln. Beide empfehlen Investitionen in die Technologie.
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