Neues US-Gesetz: SpaceX haftet nicht, wenn sich die Crew verletzt
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Der US-Staat Florida ist das Zuhause des wichtigsten Weltraumbahnhofs der NASA, dem Kennendy Space Center. Dort starten unter anderem auch die bemannten Flüge der privaten Raumfahrtfirma SpaceX. Nun hat der Präsidentschaftskandidat und ultra-konservative Gouverneur des Bundesstaats, Ron DeSantis, ein Gesetzt unterzeichnet, das private Raumfahrtunternehmen vor Klagen schützt.
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Das "Spaceflight Entity Liability" Gesetz (zu deutsch: Haftungsgesetz für Raumfahrtunternehmen") schützt Firmen wie SpaceX und Blue Origin vor "rechtlicher Haftung im Falle von Verletzungen oder Todesfällen bei Raumfahrtaktivitäten". Künftig müssen Crew-Mitglieder eine entsprechende Erklärung unterschreiben, berichtet NBC News.
Mit der Crew Dragon Kapsel von SpaceX fliegen regelmäßig Astronaut*innen der NASA, ESA, JAXA, CSA und Roskosmos zur ISS. Das Unternehmen von Elon Musk hat aber bereits mehrfach Privatpersonen ins All gebracht. Das Gesetz schützt nur gegen zivilrechtliche Klagen, wenn keine "grobe Fahrlässigkeit" vorliegt. Auch wenn Probleme im Vorfeld bekannt waren oder gar bewusst gehandelt wurde, greift das Gesetz nicht.
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Gefahren selbst einschätzen
Vielmehr soll es zu tragen kommen, wenn Verletzungen aufgrund der inhärente Gefahren der Raumfahrt auftreten. Auch "einfache Fahrlässigkeit" ist kein Grund zur Klage, heißt es im Gesetz. Während Berufsastronaut*innen jahrelang für den Flug ins All trainieren, ist die Vorbereitung von privaten Crewmitgliedern begrenzt. Daher ist auch unklar, ob sie damit verbundenen Gefahren selbst einschätzen können.
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DeSantis unterschrieb das Gesetz einen Tag nachdem er seine Präsidentschaftskandidatur über einen Twitter-Live-Stream verkündet hatte. Mit dem Gesetz scheint er um die Gunst der Weltraum-Milliardäre Musk und Jeff Bezos zu buhlen.
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