Der Golden Record soll die menschliche Kultur abbilden. 

Der Golden Record soll die menschliche Kultur abbilden. 

© NASA/JPL

Science

Voyager Golden Record: Nachricht an Aliens wird versteigert

Eines der bedeutendsten Artefakte in der Geschichte der Weltraumforschung kommt unter den Hammer: Die Originalaufnahme der Voyager Golden Records.

Die Golden Records sind Datenplatten, die an Bord der beiden 1977 gestarteten interstellaren Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 ins All flogen. Beide Datenträger enthalten Botschaften an Außerirdische, inklusive einer Karte zur Erde. Sie wurden in der Hoffnung erstellt, dass die Sonden auf ihrer Reise durch das Universum eines Tages auf fremde Lebensformen stoßen werden.

Die Master-Aufnahme der Golden Records wird nun am 27. Juli im Auktionshaus Sotheby's versteigert. Sie soll zwischen 400.000 und 600.000 US-Dollar einbringen.

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Die Masteraufnahme der Golden Records wurde von einem Team rund um den Astrophysiker Carl Sagan erstellt. 

Gesang eines Buckelwals, Partitur von Beethoven

Die Golden Records wurden in den 1970er Jahren von einem Forschungsteam rund um den Astrophysiker Carl Sagan und die Schriftstellerin Ann Druyan entworfen. Sie sollten "ein Zeugnis für die Schönheit des Lebens auf der Erde" sein, so Druyan in einer Erklärung, und "den Reichtum und die Vielfalt unserer Welt" einfangen.

Beide Datenplatten sind ident. Sie enthalten 115 analoge Bilder sowie zahlreiche Audioaufnahmen. Neben Naturgeräuschen wie den Gesängen eines Buckelwals und Musikstücken von Beethoven oder Louis Armstrong befinden sich auf dem Golden Record auch Grüße in 59 verschiedenen Sprachen.

Die enthaltenen Bilder zeigen wiederum Momentaufnahmen des menschlichen Lebens, etwa Fotos von olympischen Sprintern, einer Frau in einem Lebensmittelgeschäft oder der Golden Gate Bridge in San Francisco.

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Golden Record soll Menschheit überdauern 

Von der Originalaufnahme der Golden Records wurden 8 Kopien angefertigt - inklusive jenen beiden Exemplaren, die sich derzeit auf der Voyager-Raumsonde befinden. Die Datenplatten sind 30 Zentimeter große, vergoldete Scheiben aus Kupfer. Ihre Schutzhülle ist aus vergoldetem Aluminium gefertigt und enthält eine geringe Probe des Isotops Uran-238. Es zerfällt über Milliarden von Jahren zu Thorium-234. Dies soll den potentiellen außerirdischen Findern dabei helfen, das Alter des Speichermediums zu bestimmen.

Neben einer handgeschnitzten Inschrift mit der Aufschrift "To the makers of music – all worlds, all times" wurden die Platten außerdem mit einer Anleitung versehen. Diese beschreibt, wie die Datenträger dekodiert werden können. Wie bei den Pioneer-Plaketten ist außerdem eine Art "Karte" mit an Bord. Sie beschreibt die Position der Erde in Relation zur Sonne und anderen Pulsaren im Universum. 

"Fast ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entstehung bieten diese Aufnahmen [...] einem Sammler die einmalige Gelegenheit, die einzige Originalversion des ersten Objekts zu erhalten, das die Heliosphäre durchquert hat - also jenen Ort, an dem der Sonnenwind den Stürmen der interstellaren kosmischen Strahlung weicht", so Druyan. "Es könnte das Einzige sein, das weiterleben wird, wenn alles, was wir kennen, verschwunden ist".

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