Symbolbild: Auch Corona-Impfstoffe mussten bei -80 Grad Celsius gelagert werden

Symbolbild: Auch Corona-Impfstoffe mussten bei -80 Grad Celsius gelagert werden

© REUTERS / MIKE BLAKE

Science

Hausmeister schaltet Kühlschrank aus: 20 Jahre Forschung vernichtet

Was im privaten Forschungsinstitut Rensselaer Polytechnic vorgefallen ist, könnte auch in der TV-Serie Mr. Bean passiert sein. Eine kleine nett gemeinte Tat führt zu einem Millionen-Schaden.

Passiert ist das Ganze schon 2020. Der Vorfall ist jetzt durch die Klageschrift öffentlich geworden, wie CNN berichtet. In einem Ultratiefkühlschrank befanden sich temperaturempfindliche Zellkulturen und Proben. Der Hausmeister schaltete diesen wegen eines nervigen Geräusches aus – und vernichtete damit die Forschung von über 20 Jahren.

Proben wurden bei -80 Grad Celsius gelagert

Diese speziellen Kühlschränke halten eine Temperatur von -80 Grad Celsius. Weicht die Temperatur von mehr als 3 Grad ab, können die Proben permanent geschädigt werden. Deshalb gibt es einen Alarm, wenn die Temperatur im Inneren -78 Grad Celsius oder -82 Grad Celsius erreicht.

Am 14. September 2020 ertönte der Alarm, weil die Temperatur auf -78 Grad Celsius anstieg. Der für die Proben verantwortliche Professor entschied, dass die Zellkulturen sicher sind, bis die Herstellerfirma des Kühlschranks jemanden vorbeischickt, um es zu reparieren.

Der Professor und sein Team dachten sogar daran, den Hausmeister zu warnen. Sie montierten ein Schloss um den Stecker und die Steckdose, damit der Kühlschrank nicht ausgesteckt werden kann. Sie klebten einen Zettel auf den Kühlschrank, auf dem stand: „Der Kühlschrank biept, bis er repariert ist. Bitte nicht bewegen oder ausstecken. In diesem Bereich ist keine Reinigung nötig. Du kannst die Alarm/Test-Taste für 5 bis 10 Sekunden drücken, wenn du den Ton stummschalten willst.“

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Hausmeister wurde den nervigen Alarm los

Am 17. September hörte der Hausmeister das Geräusch, was er in einer späteren Befragung als „nervigen Alarm“ beschrieb. Seinen Angaben nach wollte er helfen und hat deshalb den Sicherungsschalter betätigt – frei nach dem Motto: Haben sie schon versucht es ein- und auszuschalten? Das half tatsächlich das Geräusch loszuwerden, weil die Stromversorgung zum Kühlschrank unterbrochen wurde. Der war daraufhin ausgeschaltet.

Als Forschungsstudierende am nächsten Tag im Labor waren, betrug die Temperatur im Kühlschrank bereits -32 Grad Celsius. Trotz Rettungsversuchen waren die meisten Proben zerstört und damit über 20 Jahre Forschung dahin.

In der Klage des Forschungsinstituts werden nun über eine Millionen US-Dollar Schadenersatz gefordert. Die Klage richtet sich allerdings nicht gegen den Hausmeister, sondern gegen die Reinigungsfirma Daigle Cleaning Systems, die für das Putzpersonal verantwortlich ist. Daigle Cleaning wird vorgeworfen, den Hausmeister nicht richtig geschult zu haben.

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