
Die Internationale Raumstation könnte zu sauber sein, warnen Forscher
Die ISS könnte zu sauber sein, warnen Forscher
"Nicht ganz sauber", lautet die allgemeine Kritik an Elon Musks Plan, der die Internationale Raumstation ISS schnellstmöglich vom Himmel holen will. "Viel zu sauber", lautet hingegen eine Warnung von Forschern, die sich das Innere der ISS näher angesehen haben. Eine Studie zeigt, dass die Raumstation zu steril für Menschen sein könnte.
Ein längerer Aufenthalt auf dem Außenposten der Menschheit geht vielfach mit Immunitätsproblemen, Hautausschlägen und anderen Entzündungen einher - manchen fallen sogar die Fingernägel ab. Laut den jüngsten Forschungsergebnissen könnte dies auf die einzigartige Sauberkeit der ISS zurückzuführen sein.
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Die saubere Weltall-WG
Die Mikroben-Diversität auf der Raumstation sei deutlich geringer als die Vielfalt an Mikroorganismen, die man von menschlichen Behausungen auf der Erde kennt, heißt es. Die ISS ist also deutlich sauberer als andere WGs auf der Erde. Diese Erkenntnis geht auf Proben zurück, die von mehr als 803 verschiedenen Oberflächen auf der ISS genommen wurden.
Dabei hat sich gezeigt, dass die einzelnen Mikroben wesentlich von den jeweiligen ISS-Modulen abhängen: Wenig überraschend finden sich dort, wo gegessen wird, jene Mikroorganismen, die mit Lebensmittel und Nahrungsaufnahme in Zusammenhang stehen. Im Bereich der Weltraumtoilette gibt es Mikroben, die unter anderem auf Urin und Fäkalien zurückzuführen sind.
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Praktisch überall auf der ISS wurden Putzmittel und Desinfektionsmittel gefunden. Was es laut den Forschern aber nicht gibt, sind sogenannte freilebende Mikroben. Das sind jene Mikroorganismen, die aus dem Erdreich, dem Wasser oder anderen natürlichen Umgebungen auf der Erde stammen.

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Mehr Mikroben für eine bessere Gesundheit
Im Umkehrschluss folgern die Forscher, dass es für die Gesundheit der Astronautinnen und Astronauten positive Auswirkungen hätte, wenn man mehr solche natürlichen Mikroben auf die ISS bringen würde. Das müsste selbstverständlich in einem streng kontrollierten Prozess erfolgen.
"Wenn wir wirklich wollen, dass das Leben außerhalb der Erde gedeiht, können wir nicht einfach einen kleinen Zweig des Lebensbaums in den Weltraum schicken und hoffen, dass es klappt", wird ein an der Studie beteiligter Forscher zitiert. Man müsse darüber nachdenken, welche nützlichen Begleiter man den Astronautinnen und Astronauten mit auf den Weg geben sollte, damit sich ein gesundes und nachhaltiges Ökosystem entwickeln könne.
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