Eine Simulation eines Quasars mit Schwarzem Loch.

Symbolbild

© NASA/ESA/CSA/Joseph Olmsted (STScI)

Science

James Webb entdeckt am weitesten entferntes, aktives Schwarze Loch

US-Forscher*innen haben mithilfe des James Webb Weltraumteleskops das am weitesten entfernte, aktive Schwarze Loch entdeckt. Es befindet sich im Zentrum der Galaxie CEERS 1019, die laut der NASA schon 570 Millionen Jahre nach dem Urknall existierte.

Es verfügt über 9 Millionen Sonnenmassen und ähnelt dem Schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße, welches über 4,6 Millionen Sonnenmassen zählt. Es ist viel kleiner und leichter als andere Schwarze Löcher. Trotz seines Leichtgewichts ist es ein Rätsel, wie es so früh nach dem Urknall entstehen konnte.

Wissenschafter*innen wissen zwar, dass es auch weniger massereiche Schwarze Löcher im frühen Universum geben muss - sie so scharf abzubilden gelang aber erst mit Webb. „Sich dieses entfernte Objekt mit diesem Teleskop anzusehen, ist wie das Prüfen von Daten von Schwarzen Löchern, die in Galaxien nahe unserer eigenen existieren“, sagt Rebecca Larson der University of Texas. Ihr zufolge gebe es zahlreiche Spektrallinien zum Analysieren.

CEERS 1019

Auf diese Weise kann das Team etwa herausfinden, welche Emissionen vom Schwarzen Loch ausgehen und welche von der Galaxie. Auch ließe sich die Sternbildungsrate der Galaxie feststellen sowie die Menge des umgebenden Gases, die das Schwarze Loch aufnimmt.

Mehr lesen: Forscher entdecken ultramassereiches Schwarzes Loch

Akkurate Messungen

CEERS 1019 weist dabei eine relativ schnelle Sternbildungsrate auf. Rein optisch erscheint sie in 3 hellen Klumpen und nicht in einer Scheibe. Das könnte auf eine Verschmelzung mit benachbarten Galaxien hindeuten. Diese Galaxienverschmelzung könnte auch die Aktivität im Schwarzen Loch angetrieben haben. Das könnte wiederum zu einer mehrfachen Sternenbildung führen. Für genauere Erklärungen hoffen die Forscher*innen, auf weitere ähnliche Schwarze Löcher zu stoßen.

James Webb hat 2 weitere Schwarze Löcher entdeckt. Auch diese zählen eher zu den Leichtgewichten und existierten 1 und 1,1 Milliarden Jahre nach dem Urknall. Daneben entdeckte James Webb 11 Galaxien, welche existierten, als das Universum 470 bis 675 Millionen Jahre alt war. „Mit Webb können wir Schwarze Löcher und Galaxien in extremen Entfernungen nicht nur sehen, sondern jetzt auch akkurat messen. Das ist die enorme Stärke dieses Teleskops“, sagt der Forscher Steven Finkelstein.

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