James Webbs erste Bilder: Unser Ticker zum Nachlesen
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6 Monate Wartezeit sind vorbei. Das James Webb Teleskop ist auf Betriebstemperatur heruntergekühlt und hat die ersten Daten geliefert. In einem vorgezogenen Briefing wurde US-Präsident Joe Biden die Ehre zuteil, die erste Deep-Field-Aufnahme des neuen Weltraumteleskops zu präsentieren. Heute folgen 3 weitere Bilder und eine Spektralanalyse.
Das Event kann live auf YouTube verfolgt werden. Wir tickern die Präsentation für euch.
James Webb: Präsentation der ersten Bilder
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Willkommen zu unserem Live-Ticker!
Wir warten schon aufgeregt, was das leistungsstärkste Teleskop aller Zeiten uns vom Universum zeigen wird. Um 16:30 Uhr geht es los mit dem Event rund um die neuen Bilder.
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James Webb im Vergleich mit Hubble
Gestern ist die erste Aufnahme von James Webb veröffentlicht worden. Darauf ist der weit entfernte Galaxienhaufen SMACS 0723 zu sehen. Wie detailreich die Bilder des neuen Weltraumteleskops im Vergleich zu jenen des wesentlich älteren Hubble-Teleskops sind, seht ihr hier:
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Wissenschafltiche Mission
Für 4 große Beobachtungsgebiete wurde Webb gebaut: Die ersten Galaxien, 13,5 Milliarden Jahre in der Vergangenheit, die Entwicklung von Galaxien und Schwarzen Löchern, die Entstehung und der Lebenszyklus von Sternen und Planeten sowie Exoplaneten und ihre Atmosphäre.
Wir haben im Vorfeld mit Wissenschaftler*innen gesprochen, die unter den ersten sein werden, die mit Webb arbeiten dürfen. Sie blicken zur Sternengeburtsstätte im Orionnebel und analysieren Schwarze Löcher:
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Beschwerliche Reise
Man darf wirklich nicht unterschätzen, wie reibungslos James Webbs Reise von der Erde zum Einsatzort am Lagrange Punkt 2 abgelaufen ist. Das Teleskop wurde so zielgenau ins All gebracht, dass es 20 Jahre lang im Einsatz sein wird. Geplant waren ursprünglich mindestens 10.
Was Webb in den vergangenen 6 Monaten "erlebt" hat, lest ihr hier:
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Ein besonders schöner Moment ist übrigens in diesem Bild zu sehen - unser letzter Blick auf das JWST nachdem es am 25. Dezember ins All gebracht wurde.
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5 kosmische Ziele
Wie die Bilder aussehen, die wir in einigen Minuten präsentiert bekommen, können wir natürlich nur erahnen. Wohin Webb geblickt hat, wissen wir aber schon. Die 3 Aufnahmen werden den Carinanebel, Stephans Quintett und den Südlichen Ringnebel zeigen. Außerdem bekommen wir unsere erste Spektralanalyse. Hier wurde der Exoplanet WASP-96b untersucht, bzw. seine Atmosphäre.
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Seeing Farther
Gestern gab es mehr als eine Stunde Verspätung bei der (sehr kurzen) Präsentation des ersten Bildes. Das Warten war mühsam, die "Musik" des NASA-Livestreams war quälend. Der ESA scheint es wohl auch nicht so gut gefallen zu haben - aber sie haben eine coole Playlist angelegt. Die gibt es weiterhin und ihr könnt euch schon mal einstimmen:
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Wir sind pünktlich!
Michelle Thaler begrüßt uns zur Präsentation, zusammen mit Nobelpreisträger John Mather
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Was passierte nach dem Urknall?
Das ist die Frage, aus der James Webb entstand. Und jetzt haben wir die Technologie, um diese Frage zumindest besser zu untersuchen
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"Dieser Tag markiert den Beginn einer neuen Ära", sagt Thaller. Das erste Bild hat uns schon gezeigt, dass das keine Untertreibung ist
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Zusammenarbeit
NASA, ESA und die kanadische CSA (Kanada) werden jeweils eines der Bilder präsentieren. Das ist auch ein Zeichen für die internationale Zusammenarbeit, die dieses Projekt möglich gemacht haben.
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Gerade wird es spannend, da hängt sich der Stream auf (zumindest bei uns). Da müssen wir wohl warten...
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SMACS 0723
Es geht um das gestern gezeigte Bild des Galaxiehaufen SMACS 0723. Durch den Gravitationslinseneffekt wurden auch die schwach leuchtenden Galaxien aufgenommen.
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Einige dieser Galaxien auf dem Bild sehen wir so, wie sie vor 13,1 Milliarden Jahren aussahen. Und das ist nur eine sehr kurze Beobachtungszeit von 12,5 Stunden. Wir werden solche Beobachtungen also noch häufiger sehen.
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WASP-96b
Jetzt geht es um den Exoplaneten WASP-96b. Mit der Spektralanalyse wurde der Gasriese analysiert, als er sich im Transit vor seinem Stern befand.
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Die Analyse zeigt, das Wolken und Dampf in der Atmosphäre zu finden ist.
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Sie lassen uns noch warten mit einem Rückblick auf die Entstehung des Teleskops. Schauen wir uns inzwischen noch mal WASP-96b an. Webb konnte Wasser in der Atmosphäre nachweisen. Da der Gasriese näher an seinem Zentralstern ist als Merkur, ist das eine ziemlich heiße Angelegenheit (über 537 Grad).
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Genutzt wurde für die Analyse Webbs NIRISS (Nahinfrarotkamera und Spaltloser Spektrograf). Das Instrument sucht vor allem nach Wasser, Sauerstoff, Kohlenstoff und Methan in den Atmosphären von Exoplaneten.
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So entstehen die Bilder
Die Rohdaten, die das Teleskop zurück schickt, sehen natürlich nicht so aus wie jene, die wir schlussendlich sehen. Sie werden übereinander gelegt, gefärbt und verbessert. Das heißt aber nicht, das wir "fake" Bilder sehen, sie wurden nur "verstärkt"
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"Wow"
Das trifft es, wenn man dieses beeindruckende Bild des Südlichen Ringnebels sieht. Im Herzen dieses Nebels sehen wir einen sterbenden Stern, einen Weißen Zwerg, der die Gase um ihn herum erstrahlen lässt.
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Gleich 2 Bilder werden veröffentlicht, eines vom europäischen Instrument MIRI (Mittelinfrarot). Hier sehen wir die beiden Sterne sehr deutlich. Das andere stammt von NIRCam und zeigt vor allem die strahlenden Partikel und Gase, um den sterbenden Stern herum.
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Schaut man beide Aufnahmen genau an, entdeckt man eine Galaxie, die sich auf Bild gemogelt hat. Das zeigt vor allem eines: Egal wohin man Webb richten wird, man wird immer wieder etwas neues entdecken.
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Stephans Quintett
Im ESA-Zentrum in Darmstadt wird nun das nächste Bild gezeigt: Stephans Quintett. 5 Galaxien, die sich in einem Tanz befinden und irgendwann miteinander Verschmelzen werden.
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Webb kann Bilder in verschiedenen Wellenlängen aufnehmen. Jedes einzelne Bild verrät mehr über die einzelnen Galaxien und ihre Wechselwirkung: Etwa woraus sie bestehen und wie sie sich bewegen.
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Carinanebel
Last, but not least: Der Carinanebel. Es ist einer der größten und hellsten Nebel am Nachthimmel und ein Ort, an dem Sterne geboren werden. Das Bild des Nebels sieht fast surreal aus, mit Hunderten noch gesehenen Sternen und Galaxien, die im Hintergrund sichtbar werden.
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"Kosmische Klippen" und eine "glitzernde Landschaft" nennt die NASA das Bild des Carinanebels - und man muss nur einen Blick auf das Bild werfen, um zu verstehen, warum.
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Das wars!
Jetzt wissen wir, was das James Webb Teleskop leisten kann. Mit diesem beeindruckenden Bildern verabschieden wir uns aus dem Live-Ticker. Mehr zu den Bildern lest ihr natürlich in Kürze bei uns!
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