Japan will 500 Kilometer lange Fließbänder auf der Autobahn bauen
Japan hat ein Problem. Die Geburtenrate ist seit Jahren derart niedrig, dass die Bevölkerung rasant altert. Das stellt das Wirtschaftssystem vor unerwartete Herausforderungen, was die japanische Regierung auf außergewöhnliche Ideen bringt.
Eine davon wurde vom japanischen Transportministerium vorgestellt. Der Plan sieht vor, ein rund 500 Kilometer langes Fließband-System entlang der Autobahn zu bauen. Dieses soll die Städte Tokio und Osaka miteinander verbinden.
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Die Probleme der japanischen Logistik
Damit will Japan das hohe Transportaufkommen in der Zukunft bewältigen können. Jährlich werden in Japan rund 1,4 Milliarden Tonnen Güter auf der Straße transportiert. Das wird zwar in den kommenden Jahren in etwa gleichbleiben. Die Zahl der Lkw-Fahrer wird sich wegen der sinkenden Geburtenrate jedoch drastisch reduzieren.
Das japanische Ministerium hat errechnet, dass die verfügbaren Lkw-Fahrer von 660.000 im Jahr 2020 auf 480.000 im Jahr 2030 zurückgehen werden. Das sind um 27 Prozent weniger Fahrer, die dieselbe Menge an Gütern transportieren sollen.
Steigende Treibstoffkosten und höhere Löhne, um neue Fahrer anzuwerben, könnten die Transportkosten zusätzlich drastisch in Höhe treiben. All das könnte das japanische Wirtschaftsgeflecht aus den Fugen geraten lassen, warnt die Regierung.
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Neben, mitten oder unter der Autobahn
Das vom japanischen Transportministerium vorgeschlagene Fließband - genannt Autoflow-Road - könne täglich die Arbeit von 25.000 Lkw-Fahrern erledigen, so die Berechnungen. Es könnte 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche etliche Container zwischen den wichtigsten Metropolen hin und her transportieren - mit minimalem Einsatz menschlicher Arbeitskraft.
Ein solches Förderband soll entweder am Mittelstreifen der Autobahn, zwischen den beiden Fahrspuren, verlaufen oder am Bankett neben den Fahrspuren. Wenn notwendig sollen dafür auch Tunnel unterhalb der Autobahn gegraben werden, berichtet die South China Morning Post.
Derzeit existiert diese automatisierte Logistikanlage nur am Papier. Ob ein solch kolossales Vorhaben überhaupt umsetzbar ist, wird noch erforscht. Überlegungen zur Containerform, zur Handhabung des Systems und zur Vernetzung mit Industrieanlagen, Häfen und Fabriken, stehen dabei im Mittelpunkt.
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Das längste Förderband der Welt
Inspiration wollen sich die japanischen Behörden unter anderem vom längsten Förderband der Welt holen. Dieses verläuft 100 Kilometer lang quer durch die Wüste und verbindet ein Bergwerk in der Westsahara mit einem Hafen an der Atlantikküste.
Über mögliche Errichtungs- und Betriebskosten will sich die japanische Regierung nicht äußern. Ebenso wenig gibt es Informationen darüber, wann oder in welchem Zeitraum das gigantische Fließband gebaut werden soll.
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