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Künstlicher Regen soll Pakistans Hauptstadt vor Smog retten

Pakistans Hauptstadt Lahore hat eine der schlimmsten Luftverschmutzungen der Welt. Anfang Dezember mussten Schulen, Märkte und Parks schließen, weil die Luftqualität so schlecht geworden ist. Am vergangenen Samstag hat die lokale Regierung daher versucht, mithilfe von Wolkenimpfungen Regen zu erzeugen, damit die Luft besser wird. Laut Guardian brachte das aber nur kurzzeitig Besserung. 

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Silberjodid auf Wolken ausgebracht

Bei der sogenannten Wolkenimpfung werden Silberjodidpartikel mit Flugzeugen über bereits bestehende Wolkenfelder ausgebracht. Ziel ist, dass die Wolken nach ein paar Stunden abregnen. Die Methode ist auch als "Blueskying" bekannt und wurde bereits in mehreren Ländern des Nahen Osten sowie in China und Inden eingesetzt. Auch bei der Hagelabwehr in Österreich werden Hagelflieger oder Hagelraketen mit Silberjodid beladen.

Laut den lokalen Behörden sei die Wolkenimpfung erfolgreich, die Qualität der Wolken allerdings nicht sehr gut gewesen. Es seien aber wenige Millimeter Regen gefallen, die die Luftqualität verbessert hätten. Der AQI-Wert, der die Luftverschmutzung angibt, sank von 300 auf 189. Zum Vergleich: Ab einem Wert von 50 herrscht ein erhöhtes Gesundheitsrisiko.

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Die Verbesserung hielt allerdings nicht lange an. Bereits nach wenigen Tagen war der AQI-Wert wieder auf die Werte vor der Wolkenimpfung angestiegen. Die Behörden planen daher, regelmäßige Wolkenimpfungen durchzuführen. 

Langfristige Folgen ungewiss

Expert*innen geben allerdings zu bedenken, dass solche Eingriffe in die Natur ungewissen Folgen haben könnten. Zwar könnte so kurzfristig Linderung bewirkt werden, eine langfristige Lösung seien Wolkenimpfungen allerdings nicht. Besser sei, die Ursachen des Smogs zu bekämpfen. Zu 50 Prozent sei der Verkehr für die Luftverschmutzung in Lahore verantwortlich. 

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