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Science

KI entdeckte 20 Prozent mehr Brustkrebs-Fälle als Ärzte

Im Zuge des Früherkennungsprogramms werden alle in Österreich versicherten Frauen zwischen 45 und 69 alle 2 Jahre zu einer Früherkennungsmammografie aufgerufen. So kann die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in vielen Fällen früh erkannt und behandelt werden. 

Die Kriterien für Screening-Programme, wie sie in vielen Ländern erfolgreich durchgeführt werden, inkludieren unter anderem eine Doppelbefundung der Bilder, auch "Double Reading" genannt. Üblicherweise wird jede Untersuchung von 2 Radiolog*innen begutachtet.

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Da sich die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in jüngster Vergangenheit rasant erhöhen, könnten auch Mammografie-Screenings künftig eine Option sein. Ein KI-gestütztes Programm würde einerseits die Arbeitsbelastung von Radiolog*innen reduzieren. Andererseits könnten auch mehr Tumore entdeckt werden, so die Hoffnung. An der optimalen Durchführung wird allerdings noch getüftelt.

Vielversprechende Ergebnisse

Schwedische Forscher*innen der Universität Lund untersuchten nun in der ersten randomisierten und kontrollierten Studie, wie sich die Unterstützung von KI auf das nationale Mammografie-Screening auswirkt. Einer der Hintergründe ist, dass es in Schweden zu wenige Radiolog*innen gibt. Das könnte das bestehende und erwiesenermaßen erfolgreiche Screening-Programm gefährden.

In die Studie, die jetzt im renommierten Fachjournal The Lancet Oncology veröffentlicht wurde, wurden 80.000 Frauen einbezogen. Die Hälfte unterzog sich einem KI-gestützten Screening, die anderen Frauen einer Standard-Untersuchung mit Doppelbefundung ohne KI.

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Die Ergebnisse beschreiben die Forscher*innen als vielversprechend. "Wir fanden heraus, dass durch den Einsatz der KI im Vergleich zum Standard-Screening 20 Prozent mehr Krebsfälle entdeckt wurden, ohne dass sich dies auf die falsch-positiven Ergebnisse auswirkte", sagt Studienleiterin Kristina Lang. Unter falsch-positiven Befunden versteht man solche, die eine Erkrankung diagnostizieren, die sich aber in einer Nachuntersuchung nicht bestätigt.

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