Mars-Rover läuft mit iMac-Prozessoren aus den 90ern

02.03.2021

Der Perseverance-Rover läuft unter Uralt-Prozessoren, die allerdings einen wesentlichen Unterschied aufweisen.

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Betrachtet man die spektakulären Videos, die der neuen Mars-Rover zur Erde geschickt hat, könnte man meinen, in dem Roboter sei futuristische Technik verbaut, die alles andere in den Schatten stellt.

Kaum jemand würde auf den Gedanken kommen, dass die Software des Perseverance-Rover von 23 Jahre alten Prozessoren angetrieben wird. Genau das ist aber der Fall.

23 Jahre alter Chip

Der Mars-Rover läuft tatsächlich unter denselben Prozessoren wir der iMac G3 aus dem Jahr 1998. Der PowerPC 750 Chip ist ein Single-Core-Prozessor mit 233 MHz. Die niedrige Leistung des Chips reicht offenbar für die Anwendungen des Perseverance-Rover aus.

Allerdings gilt der PowerPC 750 als besonders effizient, weil er die zukünftig zu verarbeitenden Prozesse ziemlich treffend vorhersagen kann. Mit dem so genannten "Dynamic Branch Prediction" wird die Effizienz gesteigert.

Science

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Proessor mit Strahlenschutz

Der Chip, der im Mars-Rover sitzt, ist jedoch nicht komplett Baugleich mit jenen mit iMac G3. Der Prozessor wird nämlich von BAE Systems hergestellt und RAD750 genannt. Die Bezeichnung weist auch gleich auf die Besonderheit des Chips hin.

Denn damit die elektronischen Teile ohne Schaden durch die Galaxis reisen können und selbst noch auf dem Mars funktionieren, müssen sie mit einem Strahlenschutz ausgestattet werden. Auch für die riesigen Temperaturunterschiede auf dem Roten Planeten müssen die Komponenten vorbereitet werden.

"Es geht nicht nur um Geschwindigkeit"

Die RAD750-Prozessoren können beispielsweise 200.000 bis 1.000.000 Rads standhalten und Temperaturen zwischen −55 und +125 Grad Celsius aushalten. Ein solcher Prozessor kostet rund 200.000 Dollar, wie NewScientist schreibt.

Auch die Orion-Kapsel der NASA ist mit denselben RAD750-Chips ausgestattet. "Es geht nicht nur um Geschwindigkeit", sagte der NASA-Wissenschafter Matt Lemke zum Start des Orion-Programms im Jahr 2014. "Es geht hier vielmehr um Robustheit und Zuverlässigkeit. Wir müssen sicherstellen, dass der Prozessor immer funktioniert."