Neuralink-Chip

Ein Neuralink-Chip

© APA/AFP/Neuralink/-

Science

Neuralink-Implantat hat sich zu 85 Prozent vom Gehirn des Patienten gelöst

Das Implantat von Neuralink soll es ermöglichen, durch Gedanken ein Smartphone zu bedienen und auch andere Technik. Die Firma hatte im Mai 2023 die Erlaubnis bekommen, das flache und runde Implantat in einer klinischen Studie Menschen einzusetzen.

Dafür wurden Freiwillige mit Tetraplegie - einer Querschnittlähmung, die Beine und Arme betrifft - gesucht. Der erste Patient ist Noland Arbaugh. Er berichtet nun gegenüber dem Wall Street Journal von den Problemen mit dem Chip. 

So hätten sich 85 Prozent der flexiblen Fäden, die das Implantat mit dem Gehirn verbinden, bereits gelöst. Auch würde sich sein Gehirn im Schädel deutlich stärker bewegen, als das Neuralink-Team vermutet hatte. Durch ein Software-Update hätte sich die Leistung des Implantats laut Arbaugh aber wieder verbessern lassen. 

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1.024 Fäden

Das Implantat hat insgesamt 1.024 dieser Fäden, die ein Roboter mithilfe einer extrem feinen Nadel mit dem Gehirn verbunden hat. Wenn Menschen zu Bewegungen ansetzen, wird ein bestimmter Bereich im Gehirn aktiv. Die Elektroden fangen diese Signale auf. So soll es reichen, sich eine Bewegung vorzustellen, um einen Cursor am Computer zu bedienen.

Neuralink hat die Probleme bereits Anfang Mai eingestanden. Wegen der abgelösten Elektroden sei die Präzision und Schnelligkeit der Cursor-Bedienung zunächst gesunken, gab Neuralink damals an. Als Reaktion darauf habe man unter anderem den Algorithmus zum Registrieren der Gehirn-Aktivität empfindlicher gemacht. Das habe die Genauigkeit wieder verbessert. Zuvor gab es positive Berichte über die Erfahrungen Arbaughs mit dem Implantat. 

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1.000 Freiwillige 

Die "PRIME"-Studie (Precise Robotically Implanted Brain-Computer Interface) soll die Sicherheit des Implantats (N1) und des Operationsroboters (R1) erproben. Insgesamt hatten sich fast 1.000 Interessierte angemeldet, schlussendlich würden aber nur weniger als ein Zehntel davon die medizinischen Anforderungen erfüllen. Bis Ende des Jahres will man den Chip 9 weiteren Patient*innen einsetzen.

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