Exoplanet

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© ESA

Science

“Wie ein Spiegel”: Extrem reflektierender Exoplanet entdeckt

Astronom*innen haben 260 Lichtjahre von der Erde entfernt einen Exoplaneten gefunden, der 80 Prozent des Lichts des Heimatsterns reflektiert. Damit ist dieser Exoplanet jener mit der stärksten bisher entdeckten Reflexion überhaupt. Entdeckt wurde dies mit dem europäischen Exoplaneten-Erkundungsteleskop Cheops.

Messgeräte so genau, dass sie die Reflexion erkannten

Cheops ist seit 2019 im All in der Erdumlaufbahn. Mit dem Weltraumteleskop werden Planeten untersucht, die außerhalb unseres Sonnensystems liegen.

Der Exoplanet wird von den Entdecker*innen „wie ein Spiegel“ beschrieben - der bislang größte, entdeckte Spiegel des Universums. Doch wie konnte das eigentlich entdeckt werden? Da der Planet Sternenlicht zu uns zurückreflektiert, nahm die Lichtmenge, die die Messinstrumente erreichte, leicht ab, als der Planet hinter seinem Stern außer Sichtweite geriet. Dieser geringe Rückgang konnte dank der hohen Präzision der Detektoren von Cheops gemessen werden und so konnte die Reflexion genau festgestellt werden.

2000 Grad heißer Planet mit Metallwolken

Der erstmals im Jahr 2020 entdeckte Neptun-große Planet namens LTT9779b umkreist seinen Stern in nur 19 Stunden. Der Exoplanet ist so hell wie die Venus, die neben dem Mond das hellste Objekt am Nachthimmel ist. Außerdem ist er glühend heiß und zwar 2000 Grad Celsius. Eigentlich können sich bei diesen Temperaturen keine Wolken bilden. Aber der Exoplanet schafft es, dass Metallwolken Titantropfen regnen lassen.

„Es war wirklich ein Rätsel“, sagte Vivien Parmentier, Forscherin am französischen Cote d'Azur-Observatorium und Co-Autorin der Studie in der Zeitschrift Astronomy and Astrophysics. Doch dann änderten sie die Betrachtungsweise: Man muss sich das ähnlich vorstellen, wie Kondenswasser, das sich nach einer heißen Dusche bildet. Wie fließendes heißes Wasser ein Badezimmer bedampft, übersättigte ein sengender Strom aus Metall und Silikat die Atmosphäre von LTT9779b, bis sich metallische Wolken bilden, erklärt Parmentier laut einem Bericht von phys.org.

➤ Mehr lesen: Exoplanet könnte Atmosphäre aus verdampfter Lava haben

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