VS27 - Soyuz ST-B takeoff from the Colibri observation site
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Science

Roskosmos stoppt Arbeit am europäischen Weltraumbahnhof

Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat auch für die Raumfahrt noch ungewisse Auswirkungen. Als Reaktion auf EU-Sanktionen gegen Moskau setzt Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos nun die Zusammenarbeit bei Weltraumstarts in Kourou in Französisch-Guyana aus.

Das schrieb Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin am Samstagmorgen im Nachrichtenkanal Telegram. Zudem solle das technische Personal abgezogen werden. Der Staatsagentur TASS zufolge halten sich an dem Weltraumbahnhof in Südamerika derzeit 87 russische Mitarbeiter*innen auf. Deren Rückflug werde nun organisiert.

Zusammenarbeit bei ISS 

Der Westen hatte nach dem Einmarsch Russlands ins Nachbarland Ukraine am Donnerstag scharfe Sanktionen gegen Moskau verhängt. Die Raumfahrt galt in den vergangenen Jahren trotz vieler Konflikte zwischen Russland und dem Westen als einer der Bereiche, wo die Zusammenarbeit bisher ohne größere Störungen funktionierte.

Bei der Internationalen Weltraumstation ISS will Russland hingegen die Zusammenarbeit fortsetzen, wie Rogosin kürzlich betont hatte. Gleichzeitig hatte er die USA vor weiteren Sanktionen gewarnt. Wenn sich die Amerikaner einer weiteren Zusammenarbeit verweigern sollten, „wer wird dann die ISS davor vor einem möglicherweise unkontrollierten Absteigen aus der Umlaufbahn und einem Absturz auf amerikanisches oder europäisches Territorium bewahren?“ Nicht ausgeschlossen sei, dass die Reste der ISS auf Indien oder China stürzen könnten.

Der Chef der europäischen Weltraumorganisation Josef Aschbacher hat sich auf Twitter zur Situation geäußert. "Wir werden unsere Missionen und Kollegen vorerst weiter unterstützen", schreibt er. Die ESA wolle bis auf Weiteres an Programmen wie ExoMars festhalten. Die Mission ist eine Zusammenarbeit zwischen der ESA und Roskosmos. 

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