Symbolbild: Langzeitbelichtung zeigt Starlink-Satelliten nach dem Start auf den Weg in ihren Orbit

Symbolbild: Langzeitbelichtung zeigt Starlink-Satelliten nach dem Start auf den Weg in ihren Orbit

© APA/AFP/MARIANA SUAREZ

Science

Sonnensturm sorgt für Totalausfälle bei Starlink-Internet

Der Sonnensturm, der in den vergangenen Tagen über die Erde fegte, war der heftigste Sonnensturm seit mehr als 20 Jahren. Auf der 5-stufigen Skala wurde er auf der höchsten Stufe 5 (G5) eingeordnet, wie das Weltraumwetterprognosezentrum der Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA (NOAA) mitteilte.

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Starlink ausgefallen

Während man auf der Erdoberfläche beeindruckende Polarlichter beobachten konnte, trafen die geladenen Teilchen des geomagnetischen Sturms die Satelliten im Erdorbit besonders hart. Beim Starlink-Internet von SpaceX gab es sogar einen Totalausfall.

Auf seiner Website hat Starlink mitgeteilt, dass das Service aufgrund des Sturms eingeschränkt sei. Fast ein Viertel der Störungsmeldungen verzeichnete einen Totalausfall des Starlink-Internets.

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Höherer Luftwiderstand für Satelliten

Die Satellitenkonstellation von Starlink umkreist die Erde in einer relativ geringen Höhe von etwa 550 Kilometer. Derart niedrig fliegende Satelliten trifft es bei einem solchen Sonnensturm besonders schwer, da sich die Erdatmosphäre verändert und dichter wird.

Durch den höheren Luftwiderstand verlangsamen sich die Satelliten und müssen gegensteuern, damit sie nicht zu weit absinken oder gar abstürzen. Bei einem Sonnensturm vor 2 Jahren wurde dies 40 Starlink-Satelliten zum Verhängnis. Sie sind allesamt abgestürzt und in der Atmosphäre verglüht.

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Satelliten kämpfen um ihre Umlaufbahn

"Die Starlink-Satelliten stehen unter starkem Druck, halten sich aber bislang gut", schreibt etwa SpaceX-Chef Elon Musk. "Die armen Starlink-Vögel drehen gerade ihre Triebwerke auf und kämpfen darum, in der Luft zu bleiben", schreibt die Weltraumphysikerin Tamitha Skov in einem Posting auf X.

Auch der teilweise Totalausfall des Starlink-Internets ist mit dem Absinken der Trabanten zu erklären. Die Internetabdeckung wird unter anderem dadurch erreicht, dass die einzelnen Satelliten im Weltraum direkt miteinander kommunizieren.

Sie schicken sich per Laserverbindung gegenseitig Daten und können auf diese Weise eine nahezu weltumspannende Abdeckung ermöglichen. Durch den Sonnensturm werden nicht nur diese Verbindungen gestört, die Satelliten tun sich auch schwer sich gegenseitig zu finden.

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Verlieren Kontakt zu Nachbarn

Wenn die Trabanten unerwartet absinken, kann es vorkommen, dass die Verbindung zu benachbarten Satelliten zwischenzeitlich ausfällt. Die Starlink-Satelliten müssen allerdings mit mindestens 3 ihrer nächsten Nachbarn in Kontakt bleiben, um das Service aufrechterhalten zu können, erklärt Skov in einem weiteren X-Posting.

Da sich der Sonnensturm mittlerweile abgeschwächt hat, dürfte sich das Starlink-Internet wieder stabilisiert haben. Zumindest gibt es bislang noch keine Meldungen über weitere Ausfälle.

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