SpaceX testet Super Heavy Booster: Gute und schlechte Nachrichten
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Das US-amerikanische Unternehmen SpaceX hat am vergangenen Sonntag einen statischen Feuertest seines neuen Super Heavy Boosters durchgeführt. Aus der Zündung von 33 Triebwerken konnten sowohl positive als auch negative Aspekte gezogen werden. Der neue sogenannte Booster 9 hat den Test gut überstanden und war im Anschluss weiterhin in gutem Zustand. Die umgebauten Bodensysteme mit einem ausgeklügelten Wasserssystem haben zudem zum Schutz der Rakete und der Startrampe wie gewünscht beigetragen.
Dieses Wassersystem besteht aus einer Stahlplatte unter der Rakete, durch die Wasserstrahlen unter hohem Druck abgefeuert werden. Dadurch soll die Hitze und Schallenergie der 33 Triebwerke ausgeglichen werden. Wie beabsichtigt, hat das System im Rahmen des Tests eine riesige Dampfwolke hinterlassen.
4 Triebwerke vorzeitig abgeschaltet
Beim ersten Testversuch am 20. April hat ein solches Schutzsystem gefehlt. Der Start endete mit einem lauten Knall, das Raumschiff wurde zerstört. Zudem wurden Betonbrocken von der Startrampe meilenweit durch die Luft geschleudert.
Das ist ein Bereich, der von der Federal Aviation Administration (FAA) nun streng untersucht wird, da SpaceX eine neue Startlizenz anstrebt. Es ist zu erwarten, dass das Unternehmen nun genügend Daten über die Leistung des verbesserten Systems sammeln konnte, um sie der FAA zu übermitteln.
Der Test am Sonntag lief allerdings nicht über die gesamte geplante Dauer. Eigentlich war ein Testlauf von 5 Sekunden vorgesehen – der endete allerdings schon nach 2,74 Sekunden. Zudem haben sich 4 der 33 Triebwerke vorzeitig abgeschaltet. SpaceX arbeitet daher weiterhin an seinen Rapor-Triebwerken.
Zweiter Starship-Start im Herbst
Nichtsdestotrotz ist SpaceX nun einen Schritt nähergekommen, seine Starship-Rakete im Herbst zum zweiten Mal zu starten. Ob davor noch weitere Booster-Tests geplant sind, ist aber unklar. Beim ersten Start jedenfalls lagen zwischen dem Booster-7-Test und dem Raketen-Start jedenfalls 70 Tage, berichtet Arstechnica.com. Im Zuge von Problemen mit den Triebwerken missglückte dieser Launch allerdings.
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Ein weiteres Problem, das noch gelöst werden muss, ist das Flugabbruchssystem, das dazu dienen würde, die Rakete zu zerstören, sollte sie im Flug vom Kurs abkommen. Etwa 90 Sekunden nach ihrem Erstflug wurde das Flugabbruchssystem des Super Heavy Boosters aktiviert. Zwischen der Aktivierung und der Zerstörung der Rakete lag allerdings eine 40-sekündige Verzögerung.
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