Windparks haben im Großen und Ganzen keinen Einfluss auf das Wetter.

Windparks haben im Großen und Ganzen keinen Einfluss auf das Wetter.

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Science

Vertreiben Windräder den Regen?

Das Gerücht hält sich hartnäckig und geht auch hierzulande um: Windräder würden unser Wetter beeinflussen und Dürren verstärken. Was aber ist an der Aussage dran?

Wie bei solchen Mythen üblich, behaupten ihre Vertreter, dass sie wissenschaftlich fundiert sei. Im Jahr 2012 gab es in der Tat eine Studie, die Bodentemperaturen rund um Windparks im US-Bundesstaat Texas untersuchte. Das Ergebnis: Die Temperaturen in der Nähe der Windkraftanlagen waren um 0,7 Grad höher als im Gelände ohne Windräder. Das lag hauptsächlich daran, dass durch die Turbinen in der Nacht wärmere Luftmassen aus höheren Lagen mit der kälteren Luft in Bodennähe durchgemischt wurden.

Effekte lokal begrenzt

Zu einem ähnlichen Schluss kommen Forscher aus Harvard. Würde die USA ihre gesamte Energie aus Windkraft beziehen, würden die Oberflächentemperaturen laut ihren Berechnungen um 0,24 Grad ansteigen. Die Wissenschaftler betonen aber, dass dieser Effekt relativ klein ist, verglichen mit den erwarteten Temperaturanstiegen durch die Klimaerwärmung. 

Also tragen Windräder zu Dürren bei? Nein. Der Effekt ist nämlich begrenzt, die Luftverwirbelungen treten nur im Bereich von zwei bis vier Rotordurchmessern auf und liegen in der Regel zwischen 200 und 800 Metern im Umkreis der Anlagen. Zu wenig, um das Wetter zu beeinflussen. Die Studie beschränkte sich außerdem auf riesige Windparks mit mehreren Hundert Windkraftanlagen – von diesen Größenordnungen ist man in Österreich noch weit entfernt. 

Behauptung poppt immer wieder auf

Auch Martin Jaksch-Fliegenschnee von der IG Windkraft kennt die Geschichten mit dem veränderten Wetter. „Die Behauptungen poppen immer wieder auf – ich weiß nicht, woran das liegt“, sagt er gegenüber der futurezone. „Einmal gab es eine Gemeinde in Niederösterreich, die behauptet hat, es gäbe keinen Regen mehr, seit die Windräder am Hügel stehen.“ Eine Auswertung der ZAMG ergab, dass es genau so viel regnete, wie vor dem Bau der Anlagen. „Da kann einen das persönliche Empfinden leicht täuschen.“

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Marcel Strobl

marcel_stro

Ich interessiere mich vor allem für Klima- und Wissenschaftsthemen. Aber auch das ein oder andere Gadget kann mich entzücken.

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