iPhone Air im Test: Eine Woche mit dem dünnen Apple-Handy
Wie gut ein Gerät tatsächlich ist, kann man meist erst dann herausfinden, wenn man es dauerhaft verwendet. Nach einiger Zeit kommt man auf Kleinigkeiten, bemerkt Details und kann das große Ganze deutlich besser abschätzen, als nach einem kurzen Ausprobieren.
Genau das habe ich mit dem iPhone Air vor. Das dünne Apple-Handy war jetzt mehr als eine Woche lang mein täglicher Begleiter - auf einem Wochenendtrip nach England, einem Tagesausflug nach München, im Büro und zu Hause auf der Couch. Dabei habe ich das Air nun recht gut kennen und auch zu schätzen gelernt.
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Ein Handy mit Wow-Effekt
Auf seiner einwöchigen Reise ist das iPhone Air in zahlreichen Händen gelandet. Viele wollten es mal anfassen, aufheben und kurz ausprobieren. Die Reaktion war dabei meist ähnlich: "Wow, das ist tatsächlich dünn und leicht." Gleichzeitig wurden aber oft Bedenken geäußert, das schlanke Gerät könnte leicht zerbrechen.
Diese Sorgen braucht man sich nicht machen. Das dünne Handy ist nämlich alles andere als ein fragiles Gerät. Im Gegenteil: Es ist sogar ein ziemlich robustes Teil, das von mehreren Erwachsenen nicht verbogen werden konnte, wie in dem folgenden Video zu sehen ist.
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Die Frage nach der Schutzhülle
Auch wenn das Air stabil erscheint, stellt sich die Frage nach einem passenden Case. Apple bietet mehrere passende Schutzhüllen - auch mit Crossbody-Bänder. Auf Amazon ist die Auswahl größer und die Preise niedriger.
Allerdings ist das iPhone Air ein Handy, das man nicht in eine Schutzhülle geben sollte. Der ganze Spaß des dünnen Formfaktors wird dadurch mit einem Schlag zunichte gemacht. Selbst das Bumper-Case - also ein schmaler Gummirahmen - nimmt dem Air die flache Bauform.
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Technische Spezifikationen
Apple iPhone Air
- Maße und Gewicht: 156,2 x 74,7 x 5,64 Millimeter, 165 Gramm
- Display: 6,5 Zoll LTPO OLED, 1 bis 120 Hz, 1.260 x 2.736 Pixel, Ceramic Shield 2, 1.000 Nits typ, 1.600 Nits HBM, 3.000 nits peak, minimum 1 nit, HDR, Always-on-Display
- Kamera:
- 48 MP Hauptkamera: f/1.6, 26mm, 1/1.56", 1.22µm, PDAF, OIS
- Video: 4K@60fps / 1080p@240fps
- Selfie-Kamera: 18 MP, f/1.9, 23mm, 1/3.6", PDAF, OIS, 4K@60fps, 1080p@120fps
- Prozessor: Apple A19 Pro (3 nm)
- Speicher: 12/256GB, 12/512GB, 12GB/1TB; NVMe
- Akku: 3.149 mAh, 20 Watt MagSafe-Charging, 20 Watt Qi2-Wireless-Charging
- Software: iOS 26
- Sonstiges: NFC, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6e/7, Bluetooth 6, eSIM-only, kein Einschub für herkömmliche SIM-Karte, USB-C-Port, Wasserschutz IP68, Satelliten-SOS, USB Type-C 2.0
- Farben: Space Black, Cloud White, Light Gold, Sky Blue
- Preis: ab 1.199 Euro
iPhone Air
© Florian Christof
Es liegt extrem gut in der Hand
Der dünne Formfaktor hatte es mir rasch angetan. Es ist so leicht und dünn, dass man es in der Hosentasche kaum bemerkt. Dasselbe gilt auch dann, wenn man es einfach in der Hand trägt oder es in einer Bauchtasche verstaut. Nachdem ich nun mehrere Jahre mit großen und schweren Handys herumgelaufen bin, war das iPhone Air eine wahre Wohltat.
Wie schwer und klobig so manch andere Smartphones im Vergleich zum iPhone Air wirken, stellt man spätestens dann fest, wenn man vom Air zurück zu einem "gewöhnlichen" Handy wechselt. Ein solcher Wechsel zurück zu einem dicken Gerät bringt aber auch Vorteile. Und hier kommt bereits die Akkulaufzeit ins Spiel.
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Das iPhone Air im Bumper-Case mit Crossbody-Band.
© Florian Christof
Die Sache mit dem Akku
Was ich dem iPhone Air an dieser Stelle gleich vorweg zugutehalten möchte: Der Akku hält länger durch, als ich vermutet hatte. Vielleicht waren aber meine Erwartungen schon so niedrig angesetzt, dass ich nur positiv überrascht werden konnte. Wie lange die Akkulaufzeit im Alltag tatsächlich ist, hängt von der Nutzung ab und lässt sich schwer in allgemeingültige Zahlen gießen. Deswegen hier ein paar Beispiele.
Als das iPhone Air auf einem ganztägigen Ausflug permanent über den Hotspot eines anderen iPhones online war, kam ich mit dem Akku über den ganzen Tag. Obwohl ich mehrfache damit navigiert habe, zahlreiche Male in Google Maps war, dutzende Fotos aufgenommen habe und auf einer 2-stündigen Zugfahrt im Browser und auf Instagram war, hatte ich gegen Abend noch ausreichend Akku, um nicht in Panik zu verfallen.
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Mobilfunk vs. WLAN
Wenn das iPhone Air aber hauptsächlich via Mobilfunknetz online ist, sieht die Anforderung an die Antennenleistung und somit der Energieverbrauch ganz anders aus. In diesem Fall wird der Akku deutlich schneller leergesaugt. Etwa auf einer 3,5-stündigen Zugfahrt, bei der ich durchgehend Musik über Spotify gehört habe, das Handy ein bisschen zur Reiseplanung genutzt habe und ein wenig auf Social-Media sowie im Chrome-Browser unterwegs war, reduzierte sich der Akku von 100 auf 45 Prozent.
Wenn man also hauptsächlich im WLAN hängt, gibt es an der Akkulaufzeit eigentlich nicht viel auszusetzen. Gegenüber anderen iPhones fällt sie aber schon spürbar zurück. Bewegt man sich in erster Linie im Mobilfunknetz, dann sollte man unbedingt ein Ladegerät oder ein zusätzliches Akkupack mit dabeihaben. Übrigens habe ich das iPhone Air stets auf 100 Prozent aufgeladen und nicht wie empfohlen bei 80 Prozent eine Grenze gezogen.
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iPhone Air mit der MagSafe-Powerbank von Apple
© Florian Christof
Mickrige Ladeleistung
Auch das Aufladen läuft einmal schneller und einmal langsamer ab. Als ich das iPhone Air im Zug bei 45 Prozent angesteckt habe, stand der Akku nach einer guten Stunde bei 86 Prozent. Ein anderes Mal habe ich es in derselben Zuggarnitur bei 48 Prozent mit dem Aufladen begonnen. Der Akku war nach 40 Minuten schon bei 85 Prozent.
Die perfekte Powerbank für das iPhone Air bietet Apple gleich selber an. Sie wird magnetisch auf die Rückseite geheftet und lädt das Handy kabellos auf. Eine Kapazitätsangabe liegt noch nicht vor, das MagSafe-Akkupack soll dem Air aber um 65 Prozent mehr Strom zur Verfügung stellen.
Mit 115 Euro ist diese Powerbank allerdings extrem teuer und macht aus dem dünnen Air ein dickes Gerät. Mit dem aufgesetzten Zusatzakku ist das Air sogar deutlich dicker als ein aktuelles Pro-iPhone.
Wer sich auf Amazon umschaut, wird ähnliche MagSafe-Akkupacks finden, die deutlich weniger kosten, dafür aber nicht ganz so gut zum Air passen. Wer auf MagSafe verzichtet und zu einem herkömmlichen Kabel greift, bekommt passende Powerbanks bereits für eine Handvoll Euro.
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Das iPhone Air im Clear-Case von Apple
© Florian Christof
Das praktischste Handy
Wo das iPhone Air aber seine volle Stärke ausspielen kann, ist das Scrollen durch Social-Media-Streams, das Spielen von Casual-Games, Internet-Browsing sowie die gemütliche Nutzung von allen möglichen Apps und Anwendungen. Der leichtgewichtige Formfaktor des handlichen Geräts gepaart mit dem hochwertigen Display machen das Air zu einem der praktischsten Handys überhaupt.
Der 6,5 Zoll große 120-Hz-Bildschirm kann mit seiner Helligkeit, Farbdarstellung und Brillanz auf voller Länge überzeugen. Die Display-Neuerungen bei den diesjährigen iPhones mögen vernachlässigbar klingen, machen im Alltag aber einen riesigen Unterschied - allen voran die höhere Maximalhelligkeit.
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Das iPhone Air im Bumper-Case mit Crossbody-Band.
© Florian Christof
Die Einschränkungen bei der Kamera
Was mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt, ist die Kamera. Ich bin nämlich jemand, der liebend gerne auf den optischen Zoom zurückgreift und den Ultraweitwinkel nutzt. Diese Möglichkeiten habe ich beim iPhone Air schmerzlich vermisst.
Dass man nur ein Objektiv zur Auswahl hat, daran könnte ich mich nach einiger Zeit aber dennoch fast gewöhnen. Die 48-MP-Hauptkamera des iPhone Air lässt nämlich kaum Wünsche offen. Sie liefert mit einer fixen Brennweite von 26mm durchwegs solide Ergebnisse, sodass sich das iPhone Air mit seiner Bildqualität nicht vor anderen Spitzenhandys verstecken muss.
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Die schöngeredet Fusion-Camera
Apple hat bei der Präsentation des iPhone Air die sogenannte Fusion Camera gefühlte hundert Mal erwähnt und gelobt. Sie soll einen 2-fachen Zoom in optischer Qualität sowie eine virtuelle Brennweite von 35mm ermöglichen. Unterm Strich ist das einfach die geschönte Bezeichnung eines herkömmlichen Digital-Zooms.
Bei guten Lichtverhältnissen liefert die 2x-Fusion-Camera tatsächlich eine brauchbare Fotoqualität - zum Teil sogar eine sehr hohe Qualität. Wenn man jedoch einfach in ein Bild der Hauptkamera hineinzoomt, kommt man auf eine ganz ähnliche Qualität. Aber weder die eine noch die anderen Variante kann mit einem echten optischen Zoom gänzlich gleichgesetzt werden.
Die neue Frontkamera
Einen großen Sprung hat allerdings die Frontkamera hingelegt. Der neue quadratische Bildsensor, das erweiterte Sichtfeld sowie die Center-Stage-Funktion stellen die Selfie-Kamera auf eine deutlich höhere Stufe. Im Vergleich mit den Vorjahres-iPhones macht die neue Frontkamera tatsächlich einen großen Unterschied.
Es ist nicht nur die Bildqualität beim Fotografieren höher, die neue Frontkamera eignet sich auch deutlich besser zum Videotelefonieren. Das Center-Stage-Feature und das größere Sichtfeld machen einfach einen großen Unterschied.
Der quadratische Sensor ermöglicht verschiedene Bildausschnitte ohne Qualitätsverlust.
© Florian Christof
Fazit
Stichhaltige Argumente aufzuzählen, warum man für das iPhone Air 1.199 Euro ausgeben sollte, ist nicht einfach. Das reguläre iPhone 17 ist nämlich besser ausgestattet und kostet mit 949 Euro um 250 Euro weniger als das dünne Air.
Das schlanke Gehäuse und das niedrige Gewicht machen im Alltag zwar einen größeren Unterschied als ich erwartet habe. Dennoch bin ich nach vor skeptisch, ob das ausreicht, um einen Aufschlag von 250 Euro zu rechtfertigen. Vor allem, wenn man gleichzeitig Einbußen bei der Kamera und dem Akku in Kauf nehmen muss.
Das reduzierte Kamera-Setup lass’ ich mir vielleicht noch einreden. Die Hauptkamera des Air liefert nämlich wirklich hochwertige Bilder. Da könnte ich eventuell sogar auf die 12-MP-Ultraweitwinkel des iPhone 17 verzichten.
Aber die kleine Batterie... Die Akkulaufzeit der Smartphones ist sowieso seit jeher in der Kritik und wird in der Regel bei allen Geräten als mangelhaft angesehen. Wie will man nun jemanden erklären, dass man freiwillig von diesem ohnehin schon niedrigen Niveau einen weiteren Rückschritt machen und gleichzeitig noch mehr dafür bezahlen soll?
Auch wenn mich die Akkulaufzeit positiv überrascht hat, lässt es sich einfach nicht schönreden, dass der Akku des iPhone Air weniger lang durchhält, als dies bei vergleichbar teuren Geräten der Fall ist.
Das angepasste Nutzungsverhalten
Eines sollte man aber auch noch berücksichtigen: Weil viele Handys eine nicht allzu lange Akkulaufzeit aufweisen, hat sich bei vielen das Nutzungsverhalten ja längst dahingehen angepasst. Ladekabel oder Powerbank gehören vielfach bereits zur Standardausstattung, wenn man unterwegs ist und fast jede Gelegenheit wird zum Handy-Aufladen genutzt.
Wer einen solchen Alltag kennt und bereits gewohnt ist, kann das iPhone Air ohne Weiteres ins Visier fassen. Denn ein solches Nutzungsverhalten ist bei dem dünnen Handy mit seinem kleinen Akku notwendig, um am Ende des Tages nicht mit einem leeren Akku dazustehen.
Unterm Strich lässt sich sagen, dass mit dem iPhone Air ein Hauch von Luxus in der Luft liegt. Trotz der abgespeckten Spezifikationen kommt mit dem dünnen Handy ein wahres Premium-Feeling auf. Es ist auf jeden Fall ein Gerät, mit dem man auffällt. Wem das 250 Euro Aufpreis zum regulären iPhone 17 wert ist, sollte zum iPhone Air greifen.
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