Symbolbild: Retro, aber cool

Symbolbild: Retro, aber cool

© Getty Images/urbazon/iStockphoto

Apps

Die besten Games-Emulatoren für dein Smartphone

Über die Jahre sind Emulatoren immer stärker in den Fokus gerückt. Neben der Problematik der Verfügbarkeit alter Konsolen ist vor allem das Konservieren von Games für viele das größte Argument, um Emulatoren zu nutzen.

Während früher vor allem die Rechenpower ein Problem auf vielen Geräten war, haben moderne Smartphones kaum Probleme mit Emulator-Apps.

Wir stellen euch diese Apps vor:

  • RetroArch: Android
  • DuckStation: Android
  • PPSSPP: Android
  • John GBAC: Android
  • John NESS: Android
  • Dolphin Emulator: Android

Legalität und iOS

Während das Emulieren von Games grundsätzlich kein Problem darstellt, ist die Beschaffung von Games mit Fallstricken versehen. So dürfen wir zwar in unserem Besitz befindliche Spiele im Emulator zocken, wie wir die Games, die sich etwa auf einer Cartridge oder CD befinden, auf das Smartphone bekommen, kann den Unterschied zwischen legal und illegal ausmachen.

So ist das Umgehen von wirksamen Verschlüsselungen ebenso nicht erlaubt wie das Herunterladen gesamter Games, etwa in der Form von ROMs, ISOs und anderen Files, wie sie zuhauf im Internet angeboten werden. Die Nutzung von Emulatoren selbst stellt aber erstmal keinen Konflikt mit dem Gesetz dar.

Nicht leicht haben es iOS-Nutzer*innen, die bisher nur per Jailbreak oder unattraktivem Sideloading Emulatoren nutzen konnten. Zwar hat Apple vergangene Woche angekündigt, Emulatoren erstmalig im App Store zuzulassen. Die Reaktionen darauf waren aber eher verhalten. PPSSP-Entwickler Henrik Rydgård zweifelt etwa daran, ob Spiele überhaupt aus externen Quellen geladen werden können und verweist auf eine unklare Regelauslegung seitens Apple. Auch die Unterstützung von JIT ist derzeit unklar, wobei von Kenner*innen eher nicht damit gerechnet wird.

RetroArch

RetroArch gehört zu den wohl beliebtesten Anwendungen im Emulator-Business. Während sich viele Apps auf die Emulation eines Gerätes spezialisieren, ist RetroArch für maximalen Umfang konzipiert. Die App dient dabei als Frontend, das alle Funktionen an einem Ort versammelt und gleichzeitig das Hinzufügen von gewünschten Cores ermöglicht.

Diese Cores sind es dann, die das Emulieren von verschiedenen Konsolen ermöglichen. Während die Play-Store-Version aus rechtlichen Gründen keinen Core-Downloader bietet, ist dieser bei der APK direkt auf der RetroArch-Webseite vorhanden.

RetroArch ist aber nicht nur bei den Konsolen flexibel, auch die Oberfläche lässt sich mit Menu-Drivers selbst anpassen. Controller-Support, Spielstand- sowie Zustandsspeicherung und Custom-Mapping sind standardmäßig an Bord. Besonders interessant ist NetPlay, ein Feature, welches Multiplayer-Games über den Emulator ermöglicht.

RetroArch ist kostenlos für Android erhältlich.

DuckStation

Um die PlayStation 1, Sonys 1994 erschienene Konsole, emulieren zu können, bietet sich für Android-Nutzer*innen DuckStation an. Der bis heute stetig weiterentwickelte Emulator fokussiert sich vollkommen auf die japanische Konsole und bringt einige interessante Features mit. So unterstützt die App beispielsweise das Hochskalieren von Inhalten und Breitbild-Rendering, um bildschirmfüllend zu arbeiten.

Sofern unterstützt, sind in einigen PAL-Games sogar 60 FPS möglich. Auch DuckStation unterstützt Hardware-Controller. Bis zu 8 Controller können per Multimap genutzt werden. Pro Spiel lassen sich außerdem einzelne Settings anlegen und automatisch laden, um immer die perfekten Einstellungen bereitzuhaben.

Unterstützt werden unter anderem CUE-, MDS-, ISO- und IMG-Dateien. Aus rechtlichen Gründen wird DuckStation ohne BIOS-ROM ausgeliefert. 

DuckStation ist kostenlos für Android erhältlich.

PPSSPP

Während die PS-Community mit der Verbannung von AetherSX2 aus dem Play Store gerade erst den PS2-Emulator verloren hat, können PSP-Fans weiterhin auf PPSSPP setzen. Der Emulator mit besonders einfallsreichem Namen wird bis heute stetig weiterentwickelt und gilt weiterhin als erste Anlaufstelle für PSP-Games.

Die quelloffene Anwendung kommt mit einer übersichtlichen Oberfläche, die alle wichtigen Optionen an einem Ort versammelt. PPSSPP bietet neben einem virtuellen Gamepad auch Support für Hardware-Controller. Savegame-Unterstützung ist selbstverständlich mit an Bord, wobei sogar Spielstände von einer echten PSP auf das Smartphone übertragen werden können.

Um an der Grafik zu schrauben, können Spieler*innen zusätzliche Filter und Upscaler nutzen, standardmäßig wird HD-Darstellung auf Android unterstützt. 

PPSSPP ist kostenlos für Android erhältlich.

John GBAC

Für Anhänger*innen der Gameboy Konsolen ist John GBAC die richtige Adresse. Der Emulator hat sich auf die Generationen Classic, Color und Advance spezialisiert und vereint in einer kompakten App alles, was wir zum Zocken unserer Lieblingsklassiker brauchen. Von Haus aus ist die App mit einer Engine für GBC und GBA ausgestattet.

Um mit dem Zocken loslegen zu können, braucht es lediglich die passenden Spiele. Wer klassisch im Handheld-Modus zocken möchte, bekommt ein virtuelles Gamepad zur Verfügung gestellt, dessen Layout wir an unsere Wünsche anpassen können. Gleichzeitig unterstützt die App aber auch externe Hardware-Controller.

Savegames und Savestates werden unterstützt und sogar mit Screenshots abgelegt. Ebenfalls möglich ist der Einsatz von Cheats sowie die Anpassung der Geschwindigkeit, um beispielsweise in Pokémon Red etwas schneller voranzukommen.

JohnGBAC wird kostenlos zur Verfügung gestellt, aber mit Werbung betrieben. Diese kann um 4,69 Euro entfernt werden. JohnGBAC gehört schon länger zu meinen Emulator-Favoriten und ist aus meiner Sicht jeden Cent wert.

John GBAC ist kostenlos für Android erhältlich.

John NESS

Ebenfalls aus dem Hause John Emulators ist John NESS, der sowohl NES als auch SNES emulieren kann. Wer sich bereits mit der Game-Boy-Variante vertraut gemacht hat, wird sich hier schnell zurechtfinden. John NESS setzt auf das gleiche Gerüst, um NES und SNES auf die Smartphones und Tablets dieser Welt zu bringen.

Auch hier ist die Engine bereits von Haus aus integriert. Haben wir kompatible Spiele parat, kann es sofort losgehen. Das virtuelle Gamepad lässt sich individuell anpassen und erlaubt so auch das Zocken im Hochformat. Mappings sind ebenso anpassbar.

Möchten wir Sequenzen beschleunigen oder überspringen, können wir jederzeit die Geschwindigkeit auf bis zu 16x hochstufen. Eine Verlangsamung auf bis zu einem Viertel ist ebenfalls möglich.

John NESS läuft kostenlos mit Werbung, wer diese loswerden will, kann 4,69 Euro investieren.

John NESS ist kostenlos für Android erhältlich.

Dolphin Emulator

2 doch recht unterschiedliche Konsolen werden unter dem Dach des Dolphin Emulators vereint. Nutzer*innen haben hier die Möglichkeit, viele der GameCube sowie Wii-Spiele aus ihrer Sammlung wiederzubeleben. Dolphin selbst kommt dabei von Haus aus mit dem passenden Core, sodass wir direkt durchstarten können.

Das äußerst aufgeräumte User-Interface fokussiert sich dabei auf das Wesentliche und erinnert im Porträt-Modus eher an einen Dateimanager. Unsere Spiele werden getrennt nach Konsole zur jeweiligen Bibliothek hinzugefügt und können von dort direkt gestartet werden.

Dolphin bietet einige Optionen an. Ein virtuelles und nach unserem Geschmack anpassbares Gamepad ist vertreten, genauso wie die Cheat-Funktion, die das Laden von Cheats und Grafikmods ermöglicht. Externe Hardware-Controller werden ebenso unterstützt. Wechseln wir bei Dolphin in den Landscape-Mode, bekommen wir eine ansprechendere Oberfläche serviert, die mehr an eine klassische Konsole erinnert.

Von hier können wir direkt in die Games starten, entweder über die Game-Einträge oder über die Savegames. Zu beachten gilt es, dass Dolphin nicht jedes Spiel in Perfektion oder überhaupt unterstützt. In der offiziellen Liste werden sämtliche Games und deren Spielbarkeit aufgelistet, wobei immerhin 59 Prozent in die Kategorie „spielbar“ und 38 Prozent in die Kategorie „perfekt“ fallen.

Dolphin Emulator ist kostenlos für Android erhältlich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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