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Mit diesen PCRM-Apps pflegst du Freundschaften besser

Dank sozialer Netzwerke war es noch nie so leicht wie heute, mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt zu bleiben. Trotz dieser Möglichkeiten ist es aber nicht immer leicht, alle wichtigen Menschen im eigenen Leben im Blick zu behalten. Manchmal werden wichtige Termine vergessen oder einfach nur die nächste Gesichtswäsche verpasst.

Unter dem etwas sperrigen Begriff Personal Customer-Relationship-Management (Personal CRM) haben sich in den letzten Jahren einige Apps hervorgetan, die uns beim Management unserer Beziehungen, sowohl privat als auch beruflich, unter die Arme greifen wollen.

Wir stellen euch diese Personal-CRM-Apps vor:

  • Clay: iOS und Android
  • Moments: iOS
  • Dex: iOS und Android
  • Mogul: iOS
  • Covee: iOS und Android

Clay

Die App Clay versteht sich als vollumfänglicher Beziehungsmanager, der so viele Kontaktpunkte wie möglich für uns überwachen möchte. Clay hat sich auf das Verknüpfen von unterschiedlichsten Quellen spezialisiert, um uns auf dem Laufenden zu halten und an regelmäßige Interaktionen zu erinnern.

Um bei Clay loslegen zu können, braucht es zuerst eine Anmeldung. Neben der Variante über Google oder Apple können wir uns hier auch klassisch per Mail anmelden. Nach der Anmeldung holt sich Clay dann alle Daten, die wir freiwillig hergeben. Dazu zählen das Adressbuch, Accounts von Facebook, Google, LinkedIn, Twitter oder auch Kalender.

Wer bereit ist, hier gläsern zu werden, erhält dann einen überaus umfangreichen persönlichen Assistenten. Über mehrere Tabs verteilt sammelt Clay die wichtigsten Informationen zu unseren Kontakten und bereitet diese übersichtlich auf. Im Reminder-Tab versammeln sich beispielsweise alle wichtigen Erinnerungen, die für gute Beziehungen wichtig sind.

Neben Geburtstage zeigt uns die App hier auch die nächsten Termine an, an denen wir einfach nur wieder mit jemandem Kontakt aufnehmen sollten oder etwaige individuelle Erinnerungen, die wir für die jeweilige Person hinterlegt haben. Um immer voll informiert zu bleiben, sammelt Clay im Dashboard auch Änderungen für uns. Änderungen können beispielsweise Anpassungen der Jobbeschreibung in der Facebook-Bio oder im LinkedIn-Lebenslauf sein.

Gleichzeitig können wir uns aber auch selbst Notizen machen, um beim nächsten Kontakt von Clay an wichtige Dinge im Leben der anderen Person erinnert zu werden. Auch die Suche in Clay hat einiges zu bieten. Ort, Ausbildung, Interessen, letzte Interaktion oder die Social Media Feeds, die App kann dutzende Quellen und Filter nutzen, um spezielle Inhalte für uns zu finden. Der umfangreiche Service hat aber auch seinen Preis. 22,99 Euro pro Monat oder 129,99 Euro pro Jahr werden hier fällig.

Clay ist kostenlos für iOS und als Android-Web-App erhältlich.

Moments

Die neueste App unter den Personal CRMs ist Moments. Auch Moments - erst vor 2 Wochen im App Store erschienen - möchte uns beim Management unserer Beziehungen im privaten sowie beruflichen Bereich helfen. Um damit überhaupt loslegen zu können, ist zuerst eine Registrierung notwendig. Ausschließlich die Telefonnummer kann genutzt werden, über die dann der Anmeldeprozess abgewickelt wird. Danach können wir aber bereits mit dem Beziehungsmanagement loslegen. Um die App in unsere Beziehungen einzuweihen, gilt es zuallererst diese zu hinterlegen.

Dazu tragen wir einzelne Kontakte in der App ein. Diese Kontakte können wir dann in verschiedenste Kategorien einteilen, unter anderem Freunde, Familie, Arbeit oder Verein. Außerdem können wir gleich festlegen, wie wichtig der Kontakt ist, also wie oft wir an die jeweilige Person erinnert werden sollten. Wiederkehrend Events, etwa Geburtstage, spielen dann für Moments genauso eine Rolle wie Termine, die spontan auftreten. All das lässt sich mit Kontakten verknüpfen, um in Moments dann ein „Social To-Do-Liste“ zu bekommen.

Hier erinnert uns Moments an Geburtstage, hält aber genauso fest, dass wir Person XY bereits länger nicht kontaktiert haben. Moments bietet uns hier sogar Hilfe beim Schreiben an. Wissen wir nicht, was wir sagen sollen, hilft uns ein AI-Composer beim Erstellen von Nachrichten. Um unsere Beziehungen auch nachhaltig zu verbessern, bietet die App zudem Kurse an. Hier lernen wir neben Business-Talk auch, wie wir zum Beispiel bessere Freundschaften führen. Die Unterstützung hat aber auch ihren Preis. 3,99 Euro pro Monat will Moments für den vollen Funktionsumfang haben.

Moments ist kostenlos für iOS erhältlich. Eine Android-Version soll Anfang 2024 erscheinen.

Dex

Bereits etwas länger im Bereich der Personal CRM unterwegs ist die App Dex. Dex bezeichnet sich selbst als persönlicher Beziehungsmanager und Rolodex. Um mit der App loslegen zu können, braucht es auch hier einen Account bzw. eine Anmeldung. Lediglich die Anmeldung über Google oder Apple stehen uns hier zur Verfügung. Etwas nervig ist dann der nächste Schritt.

Um Apple und Google keine Gebühren zahlen zu müssen, werden wir in der App aufgefordert, auf den Desktop zu wechseln, um die Einrichtung abzuschließen. Unter einer Einrichtung versteht man bei Dex aber den Abschluss eines Abonnements, inklusive siebentägiger Testphase. Erst nach Abschluss des Abonnements können wir wieder in der App fortfahren.

Dex übernimmt dann Daten aus unterschiedlichsten Quellen, um für uns ein allumfassendes Kontaktbuch zu kreieren. Mehr als 30 Quellen, darunter LinkedIn, Facebook, Outlook oder Google Calendar lassen sich hier nutzen. Während die Kontakte zu Beginn noch etwas wild hinterlegt sind, lässt sich hier schnell Ordnung reinbringen.

Durch das Anlegen von Gruppen, beispielsweise Familie, Freunde oder Arbeit, können wir die einzelnen Kontakte sortieren. Anhand dieser Gruppen hilft uns dann Dex dabei zu entscheiden, wann ein Follow-Up notwendig wird. Auch Dex hält für uns im Dashboard alle wichtigen Ereignisse bereit.

Neben Geburtstagen, allgemeinen Terminen und eigenen hinterlegten Erinnerungen, sehen wir hier auch, wann wir wieder einmal mit jemandem in Kontakt treten sollten. Durch Tippen auf den jeweiligen Kontakt bekommen wir gleich alle Informationen aufgezeigt, die relevant sein könnten. Hier versammeln sich nicht nur alle Inhalte aus sozialen Netzwerken, wir können auch Notizen hinterlegen, um an vergangene oder zukünftige Unterhaltungen erinnert zu werden.

Kalendereinträge und Erinnerungen lassen sich direkt aus Dex heraus managen, mit Personen versehen und zu externen Diensten wie Google Calendar synchronisieren. Der Service geht aber auch ins Geld. Knapp 12 Euro pro Monat oder 144 Euro pro Jahr werden verlangt. Ohne Abonnement lässt sich Dex nicht nutzen.

Dex ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Mogul

Die App Mogul sticht unter den Personal CRMs gleich aus mehreren Gründen heraus. Während wir uns auch hier zum Loslegen einloggen müssen, wird gleich von Anfang an klar, dass datensparsam gearbeitet wird. Statt Google- oder Apple-Login steigen wir hier lediglich mit E-Mail und Passwort ein. Landen wir dann in Dashboard der App, weht hier im Vergleich ein deutlich anderer Wind.

Mogul legt weniger Wert darauf, möglichst aggressiv Unmengen an Daten aus allen Ecken des Internets zu hamstern. Stattdessen bekommen wir eine aufgeräumte und unaufgeregte App, die sich auf das Wesentliche konzentriert. Unsere Kontakte können wir ganz einfach in der App hinterlegen, ohne andere Quellen zu bemühen.

Mogul bezeichnet sich selbst als unser zweites Gehirn, welches Networking auf die nächste Ebene heben soll. Sämtliche Kontakte können wir mit verschiedensten Zusatzinformationen versehen, um bei der nächsten Unterhaltung voll im Bild zu sein.

Möchten wir an wichtige Termine oder einfach nur besondere Momente wie etwa Geburtstage erinnert werden, können wir auch diese Informationen zu einzelnen oder mehrere Personen hinterlegen. Im Reiter „People“ zeigt uns Mogul dann unsere vergangenen Interaktionen und weist uns mit roten, gelben und grünen Punkten darauf hin, wann ein Follow-Up mal wieder fällig wäre.

Eine Besonderheit, die Mogul herausstreicht, ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Obwohl sämtliche Daten synchronisiert werden, sollen nur wir darauf Zugriff haben. In der kostenlosen Version können unendlich Kontakte angelegt werden.

Für Funktionen wie wiederkehrende Erinnerungen braucht es aber das Abonnement. 10,99 Euro pro Monat oder 109,99 Euro pro Jahr werden hier fällig. Obwohl Mogul sicherlich die einfachste App in dieser Kategorie ist, macht gerade diese Einfachheit sie für mich zu meinem persönlichen Favoriten.

Mogul ist kostenlos für iOS erhältlich. Eine Android-App ist derzeit in Planung.

Covve

Ebenfalls im Beziehungsbusiness ist die App Covve. Die Personal CRM App hat zwar einen stärkeren Fokus auf Geschäftskontakte, lässt sich aber genauso gut für Familie und Freunde nutzen. Beim ersten Start von Covve ist wie üblich eine Registrierung möglich, zur Auswahl stehen hier Google, Apple oder Mail.

Als nettes Extra bietet die App aber auch noch einen Gast-Modus, bei dem keine Synchronisierung stattfindet. Die Oberfläche von Covve gehört sicher zu den kompaktesten. Sämtliche Informationen finden sich gesammelt auf einer Seite.

Ganz oben sind hier anstehende Erinnerungen sowie eine Übersicht über alle unsere Beziehungen einsehbar. Darunter zeigt die App Zusammenfassungen zur Woche und eventuell verpasste Termine. Kontakte können bei Covve entweder über das Kontaktbuch eingespeist oder manuell eingepflegt werden.

Bei der manuellen Eingabe können wir allerlei Informationen, darunter Geburtstag, LinkedIn, Branche, Adresse und andere Kontaktdaten hinterlegen. Ist der Kontakt einmal hinterlegt, kümmert sich Covve um die Pflege.

In einem eigenen Fesnter hinterlegen wir, wann wir das letzte Mal mit der Person gesprochen haben, wie oft wir erinnert werden möchten und welche Tags, also etwa Arbeit oder Familie, hinterlegt werden sollen. Auch allgemeine Notizen und Familien-Infos zu Personen lassen sich eintragen und bei Bedarf updaten.

Möchten wir etwas notieren, können wir per Schnellzugriff am unteren Bildschirmrand Notizen mit Erinnerung und Person erstellen. Diese werden dann automatisch dem jeweiligen Kontakt zugeordnet. Während sich Covve mit kleinem Umfeld auch kostenlos nutzen lässt, braucht es ab 20 Personen die Pro-Version. Diese schlägt mit 4,99 Euro pro Monat oder 49,99 Euro pro Jahr zu Buche.

Covve ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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