Die besten Microsoft Office Alternativen für iOS und Android
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Microsoft Office ist seit Jahrzehnten das Maß aller Ding. Egal, welchen PC man in diesem Land startet, das Office-Paket von Microsoft ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vertreten. Während die Programme für viele ihren Zweck erfüllen, darf diese Dominanz aber auch mit einem kritischen Auge betrachtet werden.
Das Gefühl, ohne Microsoft Office lässt sich nicht ernsthaft arbeiten, stimmt so schon lange nicht mehr. Einige Alternativen können hier locker mit Word, Excel und Co. mithalten.
Wir stellen euch diese Office-Apps vor:
- Google Workspace: iOS und Android
- OfficeSuite: iOS und Android
- Pages, Numbers, Keynote: iOS
- Polaris: iOS und Android
Google Workspace
Schon seit Jahren positioniert sich Google mit seinen Anwendungen als ernsthafte Alternative zu Microsoft. Während Office für viele Unternehmen und auch Privatpersonen quasi unersetzlich war, hat Google mit seinen Workspace-Anwendungen hier einiges verändert. Google Workspace ist eine Ansammlung von Anwendungen, die uns das alltägliche Arbeiten und den Umgang mit Dokumenten so einfach wie möglich machen sollen. Zu diesen Anwendungen gehören unter anderem Docs, Tabellen, Präsentationen und die Drive als zentraler Punkt zur Verwaltung.
Grundsätzlich finden sich alle Applikationen online, Googles Programme können also theoretisch von jedem Browser aus bedient werden. Bei Docs handelt es sich um das Gegenstück zu Word, mit dem sich Textdokumente abfassen lassen. Tabellen und Präsentationen sind die Gegenstücke zu Excel und PowerPoint. Während Googles Alternativen sich oft unterstellen lassen müssen, ein müder Abklatsch zu sein, lässt sich das heute nicht mehr wirklich behaupten.
Vor allem im Bereich des kollaborativen Arbeitens und bei der Nutzung der Cloud ist Google heute beinahe ungeschlagen. Sämtliche Dokumente sammeln sich in unserer Google Drive, das Teilen mit anderen Personen per Mail oder Direktlink könnte nicht unkomplizierter sein. Und auch preislich ist das Angebot ungeschlagen.
Für die private Nutzung sind die Anwendungen kostenlos. Wer das komplette Workspace-Paket mit Domain, 2 TB Speicher und Videokonferenz für den Business-Alltag nutzen möchte, ist hier schon ab 5,75 Euro pro Monat mit dabei.
Google Docs (iOS | Android), Tabellen (iOS | Android) und Präsentationen (iOS | Android) sind kostenlos in den jeweiligen Stores erhältlich.
OfficeSuite
Seit etwas mehr als 5 Jahren positioniert sich auch die App OfficeSuite als Alternative zur Marktmacht von Microsoft Office. Initial war OfficeSuite als einfach Anwendung zur Bearbeitung von Dokumenten eingeführt worden, entwickelte sich über die Jahre aber zu einer immer umfangreicheren App. Heute versammeln sich in OfficeSuite nicht nur alle wichtigen Programme, die wir bei der Installation von Microsoft Office erwarten würden, die Entwickler haben das ganze mittlerweile zu einem Paket geschnürt, dass geräteübergreifendes Arbeiten ohne größeren Aufwand ermöglicht.
OfficeSuite besteht dabei im Kern aus den Anwendungen für Dokumente, Tabellen, Präsentationen und PDFs. Allein die Farbwahl der einzelnen App-Teile ist dabei so gewählt, dass wir uns direkt an die Microsoft-Pendants erinnert fühlen. Zentraler Ausgangspunkt bei OfficeSuite ist der FileManager, der mittlerweile auch mit einer eigenen Cloud namens MobiDrive im Hintergrund arbeitet, um schnell und einfach von unterschiedlichen Geräten arbeiten zu können. Darüber hinaus können wir aber auch eigene Speicher hinzufügen, wie etwa eine Google Drive oder OneDrive sowie WebDAV oder FTP-Speicher.
In Sachen Bedienung hat man sich für eine Mischung aus Desktop und Mobil entschieden. Alle App-Teile kommen mit einer Toolbar, die uns die Auswahl der wichtigsten Funktionen erlaubt. Details lassen sich dann per Tipp-Geste abhandeln. Was OfficeSuite sicherlich besonders macht, ist die Versammlung von allen Anwendungen in einer App. Statt drei, vier oder fünf einzelne Apps laden zu müssen, können wir hier alles in einer Anwendung versammelt erledigen.
Texte in PDFs verwandeln, das PDF dann noch unterschreiben und direkt absenden lassen sich so erledigen, ohne die App verlassen zu müssen. Gerade deshalb gehört die App für mich zu einer der Top-Alternativen in diesem Bereich. Der ganze Umfang hat aber auch seinen Preis. Wer sinnhaft mit OfficeSuite arbeiten möchte, braucht ein Abonnement. 41,99 Euro im Jahr werden dafür fällig.
Pages, Numbers und Keynote
Auch Apple stellt seit einigen Jahren eine Office-Alternative für seine Nutzer*innen bereit. Eigentlich ausschließlich für Macs gedacht, haben die 3 Anwendungen Pages, Numbers und Keynote mit der Zeit ihren Weg auch auf iOS-Geräte gefunden. Da mit den damals noch kostenpflichtigen Apps kaum Land gegen Microsoft zu gewinnen war, gehören diese schon seit längerer Zeit zur Standardausstattung von iOS und macOS. Während sich viele Alternativen am Farbschema von Microsoft bedienen, um Nutzer*innen die Orientierung zu erleichtern, wählt Apple hier einen anderen Weg.
Pages, das Gegenstück zu Word, ist in Gelb gehalten. Numbers und Keynote, die Pendants zu Excel und PowerPoint in Grün und Blau. Wer sich zum ersten Mal mit Apples Alternativen beschäftigt, wird möglicherweise etwas Zeit benötigen. Die Apps sind zwar allesamt zur mobilen Nutzung maßgeschneidert, Erfahrungen aus dem Office-Universum von Microsoft helfen uns hier aber nur wenig. Beim initialen Erstellen von Textdokumenten oder Tabellen kommt uns noch die Vorlagenauswahl bekannt vor, danach lernen wir aber eine neue Welt kennen.
Apple hat sich einer kompakten Oberfläche verschrieben, die uns auf den ersten Blick den Eindruck vermittelt, dass es hier kaum Features gibt. Erst beim Lostippen tauchen dann langsam die App einzelnen Funktionen auf. Am oberen Bildschirmrand finden wir den Plus-Button, der uns das Einfügen von Inhalten ermöglicht. Dazu zählen Tabellen, 3D-Grafiken und auch verschiedenste Objekte, darunter Tiere, die etwas zufällig wirken. Bei der Textbearbeitung geht Apple einen geteilten Weg. Während wir oben über das Pinsel-Symbol einiges am Textformat anpassen können, findet sich eine stark abgespeckte Version davon auch oberhalb der Tastatur zur Schnellauswahl.
Kursiv, Unterstreichen, sowie die Bündigkeit lassen sich so ohne Kramen im Untermenü anpassen. Bei Pages und Numbers kommen dann noch ihre Spezialaufgaben dazu, nämlich der Umgang mit Zahlen und das Präsentieren. Numbers bietet hier einige Möglichkeiten, Daten zu verarbeiten und relativ schnell großartige Grafiken daraus zu basteln. An den Funktionsumfang von Excel kommt die App aber bei weitem nicht ran.
Bei Keynote fällt das Defizit etwas geringer aus. Zwar ist auch hier nicht der volle PowerPoint-Umfang vorzufinden, eine Präsentation auf hohem Niveau lässt sich aber einfach erstellen. Auch hier ist die Bedienung relativ intuitiv, sodass sich Präsentation ohne viel einarbeiten erstellen lassen. Gerade Präsentationen habe ich lange Zeit selbst mit Keynote auf dem iPad zusammengestellt, ohne, dass es dabei größere Probleme gab. Auch Apples Apps ermöglichen seit einiger Zeit das kollaborative Arbeiten. Der größte Nachteil ist hier aber der Apple-Zwang. Wer ohne iOS oder macOS unterwegs ist, wird sich kaum mit dem Angebot von Apple beschäftigen wollen.
Pages (iOS), Numbers (iOS) und Keynote (iOS) sind kostenlos im App Store erhältlich.
Polaris
Ein weiteres Office-Bundle bietet die App Polaris vom gleichnamigen Unternehmen. Polaris hat sich ebenfalls auf die 3 Hauptanwendungen von Microsoft Office spezialisiert und verpackt diese in Kombination mit einigen anderen Features zu einer App. Bei Polaris ist die zentrale Anlaufstelle die Dateiverwaltung, in der wir unsere Inhalte sammeln. Standardmäßig lässt sich dafür die eigens entwickelte Polaris Drive nutzen, bei der es sich um einen Cloud-Dienst handelt.
Sind wir bereits bei einer anderen Cloud aktiv oder hosten unsere Daten sogar selbst, ist aber auch das kein Problem. Die Einbindung von Google Drive oder Dropbox ist genauso möglich, wie die Nutzung von WebDAV oder FTP. Aus der Dateiverwaltung heraus können wir dann in die jeweiligen App-Teile starten. Haben wir bereits Dateien vorliegen, reicht ein einfaches Tippen und Polaris startet die passende In-App-Komponente. Selbstverständlich können wir aber durch Tippen auf das Plus-Symbol auch neue Inhalte erstellen.
Unterschieden wird hier zwischen Docs, Sheets und Slides, dem Äquivalent zu Word, Excel und PowerPoint. Auch bei Polaris hat man sich für den geteilten Ansatz entschieden. Während am oberen Bildschirmrand unter anderem das Kollaborieren im Mittelpunkt steht, schieben sich Features wie die Text-Formatierung, das Anlegen von Grafiken oder Kalkulationen bei Bedarf im unteren Drittel über die Tastatur.
Wer damit nicht zurechtkommt, kann aber auch auf die Tablet-Variante ausweichen, die ihre Funktionen in einer eigenen Leiste sammelt, statt diese über verschiedene Bereiche zu verteilen. Ebenfalls integriert in Polaris ist ein zusätzlicher PDF-Reader, mit dem wir erstellte Dokumente beispielsweise mit Anmerkungen versehen oder unterschreiben können. Auch bei Polaris geht aber ohne Bezahlung quasi nichts. Während Reinschnuppern möglich ist, braucht es für sinnvolle Arbeiten ein Abonnement. Je nach gewählter Stufe werden hier ab 3,99 Euro pro Monat fällig.
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