Erster Einblick: WhatsApp sendet bald Nachrichten an andere Apps
Hierzulande ist WhatsApp mit Abstand die populärste Messenger-App. Diese marktbestimmende Stellung will die EU aufbrechen und hat WhatsApp eine neue Funktion vorgeschrieben. Künftig muss es möglich sein, über WhatsApp auch Nachrichten von anderen Messenger-Apps empfangen und versenden zu können.
Auch wenn WhatsApp dieses Feature nicht freiwillig einführt, versucht das Unternehmen den Spieß nun umzudrehen. Die verpflichtende Funktion, mit anderen Messenger-Apps kommunizieren zu können, soll für WhatsApp zum Killer-Feature werden.
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Erstmals Vorschau veröffentlicht
In einem ersten Ausblick auf die sogenannte Interoperabilitätsfunktion verdeutlicht das Unternehmen, dass es dabei weit über die von der EU vorgeschriebenen Mindestanforderungen hinausgeht. Die Umsetzung könnte erst recht dazu führen, dass es für WhatsApp-Nutzer keinen Grund mehr gibt, zu einer anderen Messenger-App zu wechseln.
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Ein gemeinsamer Posteingang
Der Facebook-Konzern Meta, zu dem WhatsApp bekanntlich gehört, hat erstmals Screenshots veröffentlicht, auf denen die neue Funktion zu sehen ist. Umgesetzt wird das Feature sowohl für WhatsApp als auch für den Facebook-Messenger.
Demnach wird es künftig möglich sein, externe Chats in einem separaten Posteingang anzuzeigen. Man wird aber auch die sogenannten "Third-Party Chats" und die eigentlichen WhatsApp-Nachrichten in einer gemeinsamen Inbox darstellen können.
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Videotelefonie und Gruppenchats
Außerdem arbeitet Meta an neuen Notifications, aus denen klar hervorgehen soll, ob eine Nachricht von einer anderen Messenger-App stammt oder nicht. Gleichzeitig will das Unternehmen auch Emoji-Reactions auf Nachrichten, Lesebestätigungen und Schreibindikatoren über die verschiedenen Messenger-Apps hinweg anbieten.
All diese Funktionen sollen demnächst eingeführt und schrittweise ausgebaut werden. Auch eine Gruppenchatfunktion zwischen verschiedenen Apps wird kommen. Ab 2027 soll es dann auch möglich sein, Telefonate und Videochats mit externen Messenger-Apps durchzuführen.
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Geht der Schuss der EU nach hinten los?
Damit all diese Funktionen auch sicher und verschlüsselt über die Bühnen gehen können, ist es notwendig, dass andere Messenger-Apps auf das "Signal-Protokoll" zurückgreifen. Das Protokoll für Ende-zu-Ende-verschlüsselte Nachrichten gilt unter den Messengern als Branchenstandard und wird auch von der App Signal und dem Facebook Messenger genutzt.
Es scheint, als könnte der Schuss der EU nach hinten losgehen: Für WhatsApp-User gibt es so kaum mehr einen Grund, einen anderen Messenger-Dienst zu nutzen. Alle anderen können zwar bei ihren Messenger-Apps bleiben, WhatsApp könnte durch die neuen Funktionen aber auch seine Vormachtstellung noch deutlicher absichern.
Konkurrenz steht Nutzung frei
Scheitern könnte das Vorhaben allerdings an der Konkurrenz. Denn es steht Drittanbietern wie Signal, Telegram und Threema frei, die Schnittstelle zu WhatsApp zu nutzen oder nicht. Diese haben das in der Vergangenheit allerdings abgelehnt - wohl auch im Gedanken, keine Nutzer und Nutzerinnen an WhatsApp zu verlieren.
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