Der Hybrid-Panzer mit Laserwaffe.

Der Hybrid-Panzer mit Laserwaffe.

© FNSS

Militärtechnik

ALKA-KAPLAN: Panzer mit Hybrid-Antrieb ist mit Laser bewaffnet

Ein neues Kettenfahrzeug verbindet 2 Technologien, auf die die Rüstungsindustrie derzeit stark setzt: Hybrid-Antrieb und Laserwaffen. Der neue Panzer wird bei der internationalen Verteidigungsmesse IDEF erstmals hergezeigt, die vom 22. bis 27. Juli 2025 in Istanbul stattfindet.

Der Panzer ALKA-KAPLAN mit Laserwaffe wurde gemeinsam von den zwei türkischen Rüstungskonzernen FNSS und ROKETSAN entwickelt.

Die Bedingungen am Schlachtfeld verändern sich zunehmend und werden immer mehr von neuen Technologien wie Drohnen bestimmt. Mit ALKA-KAPLAN will man den türkischen Streitkräften ein Fahrzeug bereitstellen, das sie für neue Gegebenheiten rüstet: ein Energiewaffensystem, das man zusammen mit anderen Panzern und Fahrzeugen in schwierigen Umgebungen verwenden kann. 

Leistungsstarke Plattform mit Hybrid-Antrieb

Die Basis des Systems ist die Kettenplattform KAPLAN Hybrid. Die Plattform soll bis zu 20 Tonnen an Fahrzeuggewicht tragen können. Ein hybrider Diesel-Elektro-Antrieb nutzt einen 400-PS-Dieselmotor zur Stromerzeugung. Ein starker Akku speichert und versorgt das gesamte System mit Energie.

Zudem wird die kinetische Energie beim Bremsen wieder in elektrische Energie umgewandelt und im Akku gespeichert. Die Ketten werden ausschließlich von den E-Motoren bewegt, eine direkte Verbindung zwischen Dieselgenerator und Antrieb gibt es nicht.

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Generator für mehr Reichweite

Die maximale Geschwindigkeit beträgt laut Overt Defense 65 km/h und die Reichweite 525 km. Weil die Kombination aus Dieselgenerator und den 2 Elektromotoren effizient ist, hat der KAPLAN Hybrid 10 Prozent mehr Reichweite als sein Artgenosse KAPLAN-10, der einen regulären Antrieb hat. Auch die Beschleunigung ist höher: Mit Hybrid werden die 0 auf 32 km/h in 5,5 Sekunden geschafft, der KAPLAN-10 braucht dazu 9,5 Sekunden.

Der Aufbau der Kettenplattform KAPLAN Hybrid im Detail.

Der Aufbau der Kettenplattform KAPLAN Hybrid im Detail.

Die Akkus haben lediglich eine Leistung von 56 kWh, weil sie primär als Zwischenspeicher von Dieselgenerator zu den Elektromotoren dienen. Dennoch kann der Panzer vollelektrisch fahren: 20 km weit, bei konstant 10 km/h. Da dieses Fahrt beinahe geräuschlos ist, eignet sie sich gut für die Aufklärung.

Zudem ermöglicht der Hybrid-Antrieb, dass der Panzer für 48 Stunden lautlos im Beobachtungsmodus verweilen kann. Das heißt: Die Instrumente werden mit Energie versorgt, ohne, dass ein Motor oder Generator dabei rumpelt.  Außerdem sollen die Wärme- und Lärmemissionen vergleichsweise reduziert sein, weil das System effizienter arbeitet.

Stör- und Laserwaffe mit an Bord

Die grundlegende Plattform ALKA-KAPLAN wurde schon 2023 vorgestellt. Neu dazugekommen ist nun das hybride Luftabwehrsystem ALKA DEWS von ROKETSAN. Mit KI kann das System Bedrohungen schnell erkennen und Drohnen sowie andere Fluggeräte klassifizieren, erfassen und verfolgen.

Der türkische Panzer trackt Drohnen mit seinem Laser.

ALKA-KAPLAN

Zur Bekämpfung kann ein Jammer elektromagnetische Störsignale aussenden. Damit wird beispielsweise die Signalübertragung zwischen Drohnen und ihren Kommandozentralen bzw. den Soldaten an der Fernsteuerung gestört. Funkbefehle kommen dann nicht mehr bei der Drohne an, sie wird unsteuerbar.

Die zweite Funktion von ALKA DEWS ist ein Laser, mit dem man Drohnen mit hoher Zielgenauigkeit anvisieren und abschießen kann. Da der Laser elektrisch betrieben wird, braucht man keine zusätzliche Munition am Panzer. Und weil Hybrid-Panzer ohnehin schon ein leistungsstarkes, elektrisches System für den Antrieb hat, kann der Laser problemlos mit Energie versorgt werden, ohne, dass eine externe Stromversorgung nötig ist.

Mit dem Laser kann der türkische Panzer Drohnen verfolgen.

Mit dem Laser kann der türkische Panzer Drohnen zerstören.

Laut dem Hersteller hat dieser eine Leistung von 5 KW. Das ist eher im unteren Leistungsspektrum für eine Laserwaffe auf einem Panzer ist. Die maximale Reichweite wird mit 1.600 Metern angegeben. Auf größere Distanzen können damit zumindest noch Sensoren und Kameras von Drohnen oder anderen Geräten geblendet und beschädigt werden.

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Ebenso können mit dem Laser Bodenziele angegriffen und zerstört werden. Dazu gehören improvisierte Sprengfallen, Minen, nicht explodierte Munition, aber auch kleinere Roboterfahrzeuge. Solche werden mittlerweile verstärkt in der Ukraine eingesetzt, entweder als fahrende Kamikaze-Drohnen oder mit Bewaffnung an Bord.

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