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Crypto Chicks verkaufte NFT-Plagiat einer Künstlerin

Crypto Chicks will mit einer eigenen Kollektion auf die Wichtigkeit von Frauen im Kryptospace aufmerksam machen und hat deshalb eine Kunstsammlung von Frauenbildern auf der Krypto-Handelsplattform OpenSea verkauft. Die 2. Generation der Kunst-Kollektion ist gerade im Gange. Man wolle die Individualität und die Einzigartigkeit von Frauen in der NFT-Kunst darstellen, heißt es seitens des Kollektivs. Jedes NFT-Frauenbild hat verschiedene Attribute und Features und soll „einzigartig“ sein.

Doch so einzigartig dürften nicht alle NFT-Bilder, die auf OpenSea verkauft wurden sein, denn eine Künstlerin hat sich bei ihrer Inspiration für die Bilder offenbar bei einer anderen Künstlerin bedient.  Das Original-Werk stammt von Amanda Costa aus Brasilien, die auf Instagram berühmt ist und dort über 100.000 Follower*innen hat. Sie selbst macht noch keine NFTs, war aber überrascht, dass plötzlich ein Bild, das sie im Jahr 2018 gezeichnet hatte, in der Kollektion der Crypto Chicks als NFT zu finden war.

Die NFT von Crypto Chicks sind am NFT-Kunstmarkt sehr beliebt und der durchschnittliche Verkaufspreis der Kunstwerke von Frauen lag bei 2,75 ETH (aktuell rund 7500 US-Dollar). Seit es Gerüchte gibt, dass einige der Werke gestohlen waren, fiel der Preis in den Keller und liegt jetzt nur noch bei 0,599 ETH.

Links ist das Bild von Amanda Costa, rechts das Crypto Chick #2 Bild von Polly

Inspiration statt Plagiat

Polly, die das betroffene NFT-Kunstwerk für Crypto Chicks zu verantworten hat, hat sich dafür entschuldigt, von einem anderem Werk „inspiriert“ worden zu sein. Sie habe das Werk von Amanda Costa als „Lehrbeispiel“ verwendet, aber sie habe ihr NFT-Werk „eigenständig nachgezeichnet“, wie sie selbst es bezeichnet. Konkret geht es um eine dreiköpfige Frau und wenn man die beiden Bilder miteinander vergleicht, sieht man, dass es fast ident ist - bis auf die Haarfarbe und Haargestaltung. Das NFT-Werk, um das es geht, wurde im Jänner 2022 um umgerechnet 27.500 US-Dollar verkauft.

Polly erklärte, es sei „ihr Style“, den sie entwickelt habe, und sie habe sich von Popkultur, Filmen und Medien zu ihren Werken inspirieren lassen. Es sei keine Absicht gewesen, andere Frauen zu bestehlen oder wissentlich zu kopieren, beteuerte sie in einem Statement.

Die Betreiber*innen von Crypto Chicks haben sich nun laut einem Twitter-Statement allerdings von Polly getrennt und werden die Auktion der nächsten Crypto Chicks Kollektion nach hinten verschieben. Denn, wie nun entdeckt wurde, war auch darin gestohlene Kunst zu finden. Diese muss nun erst ersetzt werden. Crypto Chicks hat sich zudem öffentlich dafür entschuldigt und gibt an, „Umstrukturierungen“ vorzunehmen, damit derartige Vorfälle nicht mehr passieren.

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