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CV-22 Osprey steckt nach Notlandung in Naturschutzgebiet fest

Am 12. August musste ein Bell-Boeing CV-22 Osprey notlanden. Das Wandelflugzeug gehört zur US Air Force, 7th Special Operations Squadron und ist in Mildenhall, Großbritannien stationiert. Der Osprey kann seine Rotoren um 90 Grad schwingen, wodurch er wie ein normales Flugzeug, aber auch wie ein Hubschrauber starten und landen kann.

Die Notlandung verlief glimpflich, auf einer norwegischen Insel. Nur gehört diese Insel Senja zum Naturschutzgebiet Stongodden. Das macht die Bergung sehr kompliziert.

Reparatur unmöglich, Bergung teuer

Die Reparatur des Ospreys vor Ort wurde als „unmöglich“ eingestuft, berichtet Scramble.nl. Die norwegischen Streitkräfte schmieden jetzt Alternativpläne. Diese Bergungsmission sei weder einfach noch günstig, wurde verlautbart. „Das ist sehr kompliziert und nichts, was wir oder die Amerikaner jemals zuvor gemacht haben“, sagt Odd Helde Wang von der norwegischen Armee, gegenüber Norway Post. Die Kosten, die mehrere Hunderttausende Euro oder gar Millionen betragen könnten, sollen der US Air Force verrechnet werden – „schließlich ist es deren Flugzeug“, sagt Wang.

Laut Wang wird die Bergung per Schiff derzeit als aussichtsreichste Option eingestuft. Allerdings ist das Meer um die Insel sehr flach, weshalb man nicht nahe genug ans Ufer kommt. Deshalb müsste das Schiff einen 70 Meter langen Kranarm haben. Der muss auch noch stark genug sein, um den Osprey zu heben, der unbeladen mindestens 15 Tonnen wiegt.

Nur bei Schönwetter

Die Bergeoperation per Kran muss außerdem bei schönem Wetter stattfinden, damit es keinen weiteren Unfall gibt. Die Wellen dürfen nicht höher als 30 Zentimeter sein und der Wind muss langsamer als 7 Meter pro Sekunde wehen.

Zusätzlich muss auf der Insel eine Art Straße, Rampe und Steg gebaut werden. Diese Bauten dürfen natürlich nicht permanent sein und dürfen nicht die naturgeschützte Umgebung schädigen. Ein Plan ist, Matten auszulegen, die den Untergrund schützen sollen.

Eine Entscheidung darüber, ob die Bergung stattfindet, könnte noch diese Woche fallen. Es liegt aber jetzt an den USA, den Plan der norwegischen Streitkräfte zuzustimmen. Zu lange sollten sie sich damit nicht Zeit lassen. Wenn es in Norwegen Winter wird, lassen die Wetterbedingungen die geplante Bergung nicht zu.

Startverbot für Ospreys

In diesem Jahr gab es bereits mehrere Zwischenfälle mit Ospreys. Bei einem Crash im März, ebenfalls in Norwegen, starben 4 US Marines. Bei der aktuellen Notlandung gab es keine Verletzte.

Grund für die Notlandung auf Senja soll ein Problem mit der Kupplung sein, die den Rotor mit dem Motor verbindet. Manchmal greift diese zu fest, wodurch der CV-22 ins Taumeln geraten kann.

Diese Notlandung sorgte dafür, dass die US Air Force ein 2-wöchiges Startverbot für CV-22s erlassen hatte. Mittlerweile fliegen die CV-22s wieder, das Problem wurde aber nicht gelöst.

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