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Digital Life

Erstes Smartphone fürs Kind: Das gilt es zu beachten

Ist mein Kind schon bereit für ein Smartphone? Wie mache ich ein Smartphone kindersicher? Wie kann man als Kind Fake News erkennen? Und wie wirken sich online vermittelte Schönheitsideale auf Jugendliche aus? Diesen Fragen wird beim "Summer of Education" von A1 auf den Grund gegangen. 

Interessierte Eltern können sich dort registrieren und erhalten 4 Wochen lang in Kooperation mit Saferinternet.at regelmäßig wichtige Informationen, Tipps und Tricks für diese wichtige Phase.

Streitfrage Smartphones in der Schule

Dass Smartphones gerade in der Schule nicht gerne gesehen werden, zeigte erst kürzlich das italienische Bildungsministerium. Dort müssen Schülerinnen und Schüler ab dem neuen Schuljahr auf ihr Smartphone verzichten. Bildungsminister Giuseppe Valditara hat ein Rundschreiben unterzeichnet, das den Gebrauch von Mobiltelefonen auch für Unterrichtszwecke verbietet.

➤ Mehr lesen: Italien verhängt Handyverbot für Schüler

Für A1 CCO Consumer Natascha Kantauer-Gansch ist dies der falsche Zugang: "Smartphones bieten Zugang zu einer riesigen Menge an Informationen und Ressourcen. Dazu ist es unabdingbar, dass mit Smartphone verantwortungsvoll umgegangen wird und Kinder und Jugendliche reif genug dazu sind. Natürlich ist es wichtig, klare Regeln und Richtlinien für die Nutzung von Smartphones im Unterricht festzulegen, um Ablenkungen zu minimieren und sicherzustellen, dass die Geräte für Bildungszwecke genutzt werden." 

A1 CCO Consumer Natascha Kantauer-Gansch

A1 bietet in seinem digital.campus etwa selbst die interaktive Lernplattform cody21 an, mit der man bereits in der Volksschule erste Schritte in der digitalen Welt machen kann.

Wann ist man alt genug für das eigene Handy?

Eine der häufigsten Fragen, die sich Eltern stellen, ist, ab wann das Kind sein eigenes Handy bekommen soll. Eine festgelegte Altersgrenze gibt es dafür nicht. "Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Reife des Kindes oder den spezifischen Bedürfnissen und Umständen", sagt Kantauer-Gansch. Als Elternteil sollte man sich daher folgende Fragen stellen:

  1. Kann mein Kind verantwortungsvoll mit einem Smartphone umgehen? Versteht es die Regeln für eine sichere und angemessene Nutzung des Geräts?

  2. Braucht mein Kind wirklich ein Smartphone? Vielleicht ist ein einfacheres Mobiltelefon ohne Internetzugang ausreichend, um in Kontakt zu bleiben.

  3. Kann das Kind die Nutzung des Smartphones so regulieren, dass es nicht zu viel Zeit damit verbringt und es nicht zu einer Ablenkung von schulischen oder anderen wichtigen Aktivitäten, wie Hobbys oder Sport wird?

  4. Versteht das Kind, dass das Internet auch Gefahren birgt und weiß es, wie man sich online sicher verhält?

  5. Was sind die allgemeinen Regeln und Werte der Familie bezüglich Technologie und Bildschirmzeit? 

"Außerdem gibt es Empfehlungen von Experten und Expertinnen, dass Kinder unter 12 Jahren keinen unbegrenzten Zugang zu Smartphones haben sollten. Stattdessen könnte es besser sein, mit einem eingeschränkten Gerät zu beginnen und die Nutzung schrittweise zu erweitern, während das Kind älter und verantwortungsbewusster wird", sagt Kantauer-Gansch. In einem Mediennutzungsvertrag können Eltern und Kinder die Regeln im Umgang mit dem Gerät festlegen.

Welches Handy eignet sich?

Das erste Handy muss zudem nicht gleich ein neues Top-Smartphone sein. "Ein altes Handy aus der Schublade kann durchaus eine sinnvolle und kostengünstige Lösung sein", meint Kantauer-Gansch. Es ist allerdings Vorsicht geboten: Ältere Handys erhalten möglicherweise keine regelmäßigen Software- und Sicherheitsupdates mehr und es kann sein, dass das Gerät nicht mit den aktuellen Apps und Diensten kompatibel ist, die das Kind nutzen möchte. 

Wichtig ist auch zu beachten, dass die Geräte die notwendigen Funktionen für Kindersicherungen und Überwachungs-Apps unterstützen. Diese Funktionen sind wichtig, um die Nutzung des Geräts zu regulieren und sicherzustellen, dass das Kind sicher online ist. 

➤ Mehr lesen: Vorsicht vor Kinderschutz-Apps: Kinder können sie leicht aushebeln

Smartphone kindersicher machen

Sowohl Android als auch iOS bieten robuste Kindersicherungs- und Überwachungsfunktionen, die die Möglichkeit bieten, Inhalte zu filtern, Bildschirmzeit zu begrenzen und die Nutzung bestimmter Apps zu kontrollieren. "Es ist auch sinnvoll, wenn das Kind ein Gerät mit dem Betriebssystem hat, das in der Familie vorherrscht - nur so kann ich mein Kind bei Bedienungsfragen unterstützen. Zudem sind so auch Jugendschutzeinstellungen einfacher zu bewerkstelligen", sagt Kantauer-Gansch.

In diesen Einstellungen können bereits einige Vorkehrungen getroffen werden, wie z. B.:

  • Tägliche oder wöchentliche Bildschirmzeit-Limits: Diese können je nach Alter des Kindes variieren. Beispiel: Eine Stunde pro Tag an Schultagen und zwei Stunden pro Tag am Wochenende.
  • Bestimmte Apps und Webseiten beschränken: Blockieren oder beschränken Sie den Zugang zu bestimmten Apps oder Websites, die nicht altersgerecht sind oder leicht zur Ablenkung führen können.

Regeln festlegen

Ansonsten gibt es noch einige Tipps, die man als Elternteil berücksichtigen sollte:

  • Bestimmen Sie feste Zeiten, zu denen das Smartphone genutzt werden darf, z. B. nach den Hausaufgaben oder vor dem Abendessen.
  • Kinder orientieren sich oft an den Verhaltensweisen ihrer Eltern. Achten Sie darauf, Ihre eigene Bildschirmzeit zu begrenzen und positive Verhaltensweisen vorzuleben. Planen Sie regelmäßig bildschirmfreie Familienaktivitäten, um alternative, gemeinsame Zeit zu fördern.
  • Stellen Sie sicher, dass das Smartphone nicht mit ins Bett genommen wird. Legen Sie eine abendliche Abschaltzeit fest, z. B. eine Stunde vor dem Schlafengehen.
  • Während der Mahlzeiten werden die Smartphones beiseitegelegt, um die Kommunikation und Interaktion innerhalb der Familie zu fördern.
  • Während der Lernzeit sollte das Smartphone ausgeschaltet oder in einem anderen Raum aufbewahrt werden, um Ablenkungen zu vermeiden.
  • Nutzen Sie Bildschirmzeit als Belohnungssystem. Beispiel: Für jede Stunde, die das Kind mit Lesen, Sport oder anderen produktiven Aktivitäten verbringt, erhält es eine bestimmte Zeit zur Smartphone-Nutzung.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Gründe für die Regeln und die Wichtigkeit eines gesunden Gleichgewichts. Erklären Sie die potenziellen negativen Auswirkungen übermäßiger Bildschirmzeit und hören Sie auf die Rückmeldungen Ihres Kindes und passen Sie die Regeln bei Bedarf an, um fair und realistisch zu bleiben.
  • Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, Hobbys und Interessen zu verfolgen, die keinen Bildschirm erfordern, wie Sport, Musik, Kunst oder Lesen und fördern Sie persönliche soziale Interaktionen und Aktivitäten mit Freunden, um die Bedeutung von zwischenmenschlichen Beziehungen zu betonen.

➤ Mehr lesen: Stiftung Warentest gibt nur einer Spiele-App für Kinder ein “Okay”

Handytarife für Kinder mit Kostenlimit

Mittlerweile gibt es auch bereits Handy-Tarife, die auf Kinder zugeschnitten sind. Bei diesen speziellen Tarifen können Kosten nicht überschritten werden - etwa, wenn man zu lange im Internet surft. Außerdem ist es für das Kind nicht möglich, Mehrwertdienste zu bestellen, ins Ausland zu telefonieren oder Zusatzoptionen zu bestellen.

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit A1.

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Marcel Strobl

marcel_stro

Ich interessiere mich vor allem für Klima- und Wissenschaftsthemen. Aber auch das ein oder andere Gadget kann mich entzücken.

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