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Indien entwickelt mit Russland Hyperschallrakete

Indiens neue Hyperschallrakete BrahMos II basiert wohl auf der russischen Zirkon-Hyperschallrakete. Das signalisierte BrahMos-CEO Atul Rane gegenüber russischen Medien

Die Rakete ist dabei einer Gemeinschaftsarbeit der indischen Militärbehörde DRDO und dem russischen Rüstungs- und Raumfahrkonzern NPO Maschinostrojenija. Laut Rane seien noch 5 bis 6 Jahre Entwicklungsarbeit nötig, bevor die erste BrahMos-II-Rakete getestet werden könnte. Die BrahMos II ist, wie ihre Vorgängerin und die russische Zirkon, eine Antischiffsrakete.

Rakete mit mindestens Mach 5

Sowohl die indische als auch die russische Seite würden laut Rane am Design der Rakete arbeiten, das “möglicherweise” an der Zirkon angelehnt ist. Die Zirkon wird von NPO entwickelt.

“Die ganze Welt arbeitet an Hyperschall-Marschflugkörpern. Auch die USA und China wollen ihre Marschflugkörper auf Hyperschallgeschwindigkeit aufrüsten. Aber das haben sie noch nicht”, wird Rane zitiert.

Als Hyperschall gilt eine Geschwindigkeit von mindestens der 5-fachen Schallgeschwindigkeit, also mehr als 6.175 km/h. Laut dem russischen Präsidenten Wladimir Putin soll die Zirkon-Rakete sogar eine Geschwindigkeit von Mach 9, also die 9-fache Schallgeschwindigkeit, erreichen. Die Reichweite soll 1.000 Kilometer betragen.

Auch die indische BrahMos II soll über 600 bis 1.000 Kilometer Reichweite verfügen. Ihre Höchstgeschwindigkeit könnte schlussendlich bei Mach 8 liegen. Während die Zirkon sowohl mit konventionelle als auch mit Nuklearsprengköpfen ausgestattet werden kann, ist die Ausstattung der BrahMos II noch ungewiss.

Erste Tests mit Zirkon-Hyperschallrakete

Im Oktober 2021 hat Russland indes erste Tests mit ihrer Zirkon-Hyperschallrakete durchgeführt. Die Rakete wurde vom atombetriebenen U-Boot Severodvinsk aus gestartet. Der jüngste Test wurde im Mai 2022 durchgeführt.

Expert*innen gehen davon aus, dass die russische Hyperschallrakete dabei selbst die modernsten amerikanischen Luftabwehrsysteme überwinden kann. Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit ist sie auch für Radarsysteme nur sehr schwer zu erkennen.

Daher stellen die Hyperschall-Antischiffsraketen besonders für Flugzeugträger eine große Gefahr dar. Diese nutzen üblicherweise mehrere Abwehrsysteme, um Antischiffsraketen zu bekämpfen. Werden die Hyperschall-Antischiffsraketen mit nuklearen Sprengköpfen bestückt, könnten sie auch auf Küstenstädte abgefeuert werden, etwa von einem U-Boot aus.

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