Symbolbild: Smartphone-Nutzung
Stadt will Smartphone-Zeitlimit für alle Einwohner einführen
Smartphones unterstützen uns tagtäglich bei vielen Aufgaben. Mit all den verschiedenen Apps sind sie aber auch Zeitfresser, die uns ablenken.
Die japanische Stadt Toyoake will dem ein Ende setzen. Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt sollen das Smartphone pro Tag nur mehr 2 Stunden nutzen, wie die BBC berichtet.
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Für eine bewusste Smartphone-Nutzung
Toyoake liegt in Zentraljapan und hat 69.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Dort wird aktuell intensiv über die Abhängigkeit von Smartphones diskutiert. Der Grund dafür ist, dass der Bürgermeister von Toyoake die Bürgerinnen und Bürger der Stadt “ermutigen” möchte, die Smartphone-Nutzung besser zu verwalten.
Demnach sollen sie das Smartphone pro Tag nur 2 Stunden nutzen. Grundschüler sollen das Handy spätestens um 21:00 Uhr und ältere Schüler und Erwachsene um 22:00 Uhr weglegen. Die Regel gilt aber nur für die Zeit außerhalb der Arbeits- oder Studienzeit.
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„Das bedeutet nicht, dass die Stadt die Rechte ihrer Einwohner einschränken oder ihnen Pflichten auferlegen wird“, sagt der Bürgermeister von Toyoake, Masafumi Koki. Wer Videos beim Kochen schauen oder online lernen möchte, könne das weiterhin tun.
Keine Strafen bei Nichteinhaltung
Die Richtlinie soll also nicht streng durchgesetzt werden. Das bedeutet, es wird keine Strafe bei Nichteinhaltung der Regel geben. „Vielmehr hoffe ich, dass dies für jede Familie eine Gelegenheit ist, über die Zeit nachzudenken und zu diskutieren, die sie mit Smartphones verbringt, sowie über die Tageszeit, zu der die Geräte genutzt werden“, so der Bürgermeister.
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Der Vorschlag wurde Anfang dieser Woche von der Stadtverwaltung Toyoake eingereicht. Die Gesetzgeber prüfen diesen nun. Es ist der erste diese Art in Japan. Die Regel soll im Oktober verabschiedet werden, sofern sie genehmigt wird.
Ein Grund für den Vorstoß des Bürgermeisters sei, dass einige Schülerinnen und Schüler die Schule versäumt hätten, da sie sich weigerten, ohne Smartphone das Haus zu verlassen. „Erwachsene opferten Schlaf oder Zeit mit der Familie, um weiter auf ihren Handys und Tablets zu scrollen”, sagt der Bürgermeister.
Vorhaben sorgt für Beschwerden
Die japanische Nachrichtenagentur Mainchi hat berichtet, dass mehr als 120 Einwohnerinnen und Einwohner bei lokalen Behörden wegen dem Vorhaben angerufen oder ihnen E-Mails geschickt haben.
Die Mehrheit, also rund 80 Prozent, sei mit dem Vorhaben nicht einverstanden. Ein Bürger argumentierte gegenüber der Japan Times, dass man in 2 Stunden „nicht einmal ein Buch lesen oder einen Film schauen kann”. Andere haben aber Verständnis für den Vorstoss.
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