FILE PHOTO: The Tesla logo is seen on a car at Tesla Motors' new showroom in Manhattan's Meatpacking District in New York
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Digital Life

Mann implantiert sich Chip, um seinen Tesla zu öffnen

Nie mehr an den Autoschlüssel denken - das dachte sich wahrscheinlich der Tesla-Besitzer Brandon Dalaly, als er sich einen Chip in die Hand einsetzen ließ. Vor zwei Wochen wurde ihm der Chip implantiert und seither muss er nur seine Hand an seine Wagentür halten, um sie zu öffnen.

Teslarati gegenüber verriet er, dass er und etwa 100 andere Personen an einem Beta-Programm des Implantatchip-Unternehmens Vivokey teilnehmen, bei denen ihnen ein Implantat mit einem NFC-Chip eingesetzt wurde. Gezahlt hat er für den Chip und das Einsetzen insgesamt 400 Dollar.

Ein Chip für jede Hand

Mit dem eingesetzten Chip kann er jetzt unter anderem kontaktlose Geldtransaktionen tätigen, wie auch mit den NFC-Chips, die heute oft in Handys verbaut sind. Dafür muss er seine Hand nur an einen Terminal für kontaktlose Zahlungen halten. Viel wichtiger aber für Dalaly: Der Chip ermöglicht die Installation von Applets, die Vivokey in einem eigenen Appstore anbietet. Eine der Applikationen, die man dort downloaden kann, ist eine Tesla Key Card, mit der sich der eigene Tesla aufsperren lässt. 

In seiner anderen Hand hat Dalaly einen weiteren, kleineren Chip. In dem hat er seinen digitalen Hausschlüssel und persönliche Informationen wie seinen COVID-Impfpass und Kontaktdaten untergebracht. Mit dem Handy scannt man die Chips ab, um an die Daten zu kommen. Dabei leuchtet der Chip unter der Haut sichtbar grün auf.

Keine Angst vor Hackern

Eingesetzt wurde ihm der kleinere Chip mit seinen Daten ohne Betäubung mit einer Spritze - Dalaly vergleicht es mit dem Chippen eines Haustiers. Für das größere Implantat mit dem NFC-Chip wurde seine Hand betäubt, denn die Kanüle, durch die der Chip unter die Haut gespritzt wurde, war wesentlich größer. Die implantierten Chips sind mit einer biokompatiblen Hülle aus Biopolymer oder Bioglas umgeben. Sind sie erstmal im Körper, überzieht der sie mit einer Gewebeschicht. Eingesetzt hat sie ihm der Piercer seines Vertrauens, der 15 Jahre Erfahrung mit subdermalen Piercings hat.

Vor Hackern oder ungewollten Geldabbuchungen hat Dalaly keine Angst. Er erklärt, dass man dafür nur Millimeter vom Chip entfernt sein könne. Das Risiko sei genauso groß, wenn man Apple Pay auf seinem iPhone habe. Er glaubt auch nicht, dass man ihn mit den Chips tracken könnte, dafür bräuchte es eine externe Energiequelle. Außerdem würde man mit dem Handy in der Tasche sowieso überall geortet werden. Dalaly schließt nicht aus, dass er sich weitere Chips implantieren lässt, schließlich sei man gerade erst am Anfang der Technologie.

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