Ukraine setzt beschlagnahmte Raketenwerfer aus Nordkorea ein
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Die Ukraine setzt offenbar beschlagnahmte nordkoreanische Waffen im Kampf gegen russische Truppen ein. Einem Bericht der Financial Times (Paywall) zufolge sind die ukrainischen Streitkräfte im Besitz eines BM-21-Raketenwerfers aus nordkoreanischer Produktion. Gesichtet wurde dieser bei Kämpfen im Osten um Bachmut und an der Südfront nahe dem Dorf Orichiw.
Der besagte BM-21 dürfte aus der Sowjetzeit stammen. Markierungen deuten darauf hin, dass er in den 1980er oder 1990er gefertigt wurde. Viele Waffen, die die UdSSR im Kalten Krieg entwickelte, wurden in verbündeten Ländern nachgebaut, darunter auch in Nordkorea.
Raketenwerfer des Typs BM-21 können innerhalb von 20 Sekunden 40 Raketen abfeuern. Sie werden seit Beginn des russischen Angriffskrieges von beiden Kriegsparteien eingesetzt.
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Herkunft bleibt ein Rätsel
Wie der Raketenwerfer in die Hände der ukrainischen Truppen gelangte, ist nicht ganz klar. Laut der Financial Times, die sich auf anonyme Quellen bezieht, seien die Raketen auf einem Schiff beschlagnahmt und im Anschluss von einem verbündeten Land an die Ukraine übergeben worden.
An dieser Erklärung gibt es allerdings Zweifel. Wie der britische Ex-Geheimdienstoffizier Philip Ingram gegenüber Sky News festhält, sei es wahrscheinlicher, dass die Ukraine die Waffen von Russland erbeutet hat. Der Grund: Die russische Wagner-Gruppe habe zuvor Waffen aus Nordkorea für ihren Kampf um Bachmut beschafft. Unter diesen Waffen könnte daher auch die besagte BM-21 gewesen und in ukrainische Hände gelangt sein.
Diese Theorie unterstützt auch das ukrainische Verteidigungsministerium: „Wir erbeuten ihre Panzer, wir erbeuten ihre Ausrüstung", so Jurij Sak, ein Berater des Ministeriums. "Und es ist gut möglich, dass dies auch das Ergebnis einer erfolgreichen Militäroperation der ukrainischen Armee ist“.
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Nordkorea hat gute Beziehungen zu Russland
Die USA werfen Nordkorea seit längerem vor, Russland mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Beide Länder weisen das zurück.
Dass sie allerdings Sympathien füreinander hegen, ist nicht von der Hand zu weisen. Derzeit befindet sich Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu mit einer russischen Delegation auf Staatsbesuch in Nordkorea. Dort nahm er unter anderem an einer pompösen Militärparade teil.
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