FILE PHOTO: Representations of virtual currency Bitcoin are placed on U.S. Dollar banknotes
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Digital Life

US-Notenbank-Vize warnt vor Bitcoin, unterstützt aber Stablecoins

Der Vize-Chef der US-Notenbank Fed, Randal Quarles, hat vor zu viel Enthusiasmus bei Kryptowährungen gewarnt. Der jahrhundertelange Enthusiasmus für Neues in den USA sei meist vorteilhaft gewesen, sagte Quarles in einer Rede vor einer Bankenvereinigung.

Doch die ebenso amerikanische Anfälligkeit für Übertreibungen und die Angst, etwas zu verpassen, habe manchmal zum massenhaften Aussetzen des kritischen Denkens und zu vorübergehenden Modeerscheinungen geführt.

Digitales Zentralbankgeld könne ernsthafte Risiken bergen, warnte Quarles. Wenn es um den flüchtigen Hype für ausgebeulte Fallschirmhosen in den 80er-Jahren gehe, seien die Folgen "lediglich rätselhaft oder peinlich". Bei einer Währung könne es ernster sein. Quarles forderte deshalb eine sorgfältige, kritische Analyse von Kryptowährungen.

FILE PHOTO: The U.S. Fed's Quarles pictured at a ceremony in Washington

Randal Quarles, Vize-Chef der US-Notenbank Fed

Stablecoins vs. Non-Stablecoins

Bei seiner Analyse unterscheidet der Fed-Vize allerdings zwischen Stablecoins und Non-Stablecoins. Stablecoins sind Digitalwährungen, deren Wert an einen oder mehrere Vermögenswerte gebunden ist, beispielsweise an eine staatliche Währung wie dem US-Dollar.

Durch diese gewisse Stabilität würden sich solche Stablecoins besser für den Einsatz offizieller digitaler Währungen eignen. Um diese Stabilität gewährleisten zu können, habe die US-Notenbank ein starkes regulatorisches Interesse an der Art, wie Stablecoins aufgebaut seien.

Sollte die Skepsis der Notenbank hinsichtlich der Stabilität ausgeräumt werden, sollte die Fed "Ja" zu Stablecoins sagen. Denn dann könnte eine regulierte Digitalwährung die aktuellen Bezahlsysteme ergänzen und erweitern.

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Bitcoin bleibe riskantes Investment

Im Gegensatz zu Stablecoins zeigt sich Quarles gegenüber Non-Stablecoins besonders skeptisch. Non-Stablecoins, wie etwa Bitcoin, hätten kein Wert-Äquivalent. Der Wert würde hauptsächlich durch eine künstliche Verknappung erzeugt. Dadurch seien die massiven Kursschwankungen dem Bitcoin inhärent.

Solche Kryptowährungen seien nicht für den täglichen Gebrauch als Zahlungsmittel geeignet und wären als digitales Zentralbankgeld noch ungeeigneter. Bitcoin und ähnliche Angebote würden ziemlich sicher eher ein "riskantes und spekulatives Investment bleiben als ein revolutionäres Zahlungsmittel", so Quarles.

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