Der M1 Abrams soll die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive unterstützen. 

Der M1 Abrams soll die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive unterstützen. 

© REUTERS/INTS KALNINS

Militärtechnik

US-Superpanzer "M1 Abrams" bald an ukrainischer Front

Er gilt als einer der leistungsfähigsten Kampfpanzer der USA: Der M1 Abrams. Seit mehreren Monaten versprechen die Vereinigten Staaten, die Ukraine mit Exemplaren zu beliefern. Mitte September könnte es nun endlich sowie sein.

Wie Politico unter Berufung auf US-Oberst Martin O'Donnell berichtet, haben rund 200 ukrainische Soldat*innen erfolgreich eine Abrams-Ausbildung in Deutschland auf der Militärbasis Hohenfels absolviert. Sie hätten "vor kurzem eine der finalen Phasen des Programms abgeschlossen, eine kombinierte Waffen- und Bataillonsübung", erklärt O'Donnell.

Die besagten Soldat*innen befänden sich derzeit auf dem US-Stützpunkt in Grafenwöhr, ebenfalls in Deutschland. Hier sollen sie ihre Ausbildung fortsetzen, um sicherzustellen, dass sie mit den komplexen Panzern bestens vertraut sind, bevor sie in der Ukraine zum Einsatz kommen. 

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Superpanzer aus den USA

Namensgeber des M1 Abrams ist Creighton Abrams. Er war Anfang der 1970er Generalsstabschef der US-Armee und diente im 2. Weltkrieg. Abrams galt damals als kühnster und aggressivster Kommandeur der US-Streitkräfte. Unter anderem brach seine Einheit den deutschen Ring um das belagerte Bastogne während der Ardennenoffensive auf.

Die ersten Serienmodelle des M1 Abrams stammen aus dem Kalten Krieg. Sie sollten die veralteten M60 ersetzen. Seither wurden sie mehrmals modernisiert. Zu Beginn der 1980er Jahren war er beispielsweise mit einer 105-mm-Zugrohrkanone bewaffnet. Diese wurde später durch eine 120-mm-Glattrohrkanone ersetzt.

Ukraine mit bisherigen Einsätzen kaum vergleichbar

In den bisherigen Einsätzen hat sich der M1 Abrams stets bewährt. Ob er allerdings auch den russischen Truppen die Stirn bieten kann, bleibt abzuwarten. Denn der Panzer traf bislang vorwiegend auf Gegner, die ihm weitgehend unterlegen waren.

Die irakischen Truppen waren etwa deutlich schlechter koordiniert als die USA. Hinzu kam ihre technische Unterlegenheit. In späteren Straßenkämpfen im Irak wurde der M1 Abrams hauptsächlich von MGs, älteren RPGs und Mörsergranaten attackiert. Russland ist im Vergleich dazu wesentlich koordinierter und verfügt über modernes Kriegsgerät - darunter Drohnen und moderne Lenkwaffen.

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Panzerlieferung im Herbst geplant

Trotzdem besteht auf ukrainischer Seite die Hoffnung, dass der M1 Abrams die vor 3 Monaten gestartete Gegenoffensive effektiver macht. 10 Abrams-Panzer sollen Mitte September an die Ukraine ausgeliefert werden. 21 weitere Exemplare werden ebenfalls im Laufe des Herbstes eintreffen, verspricht das US-Verteidigungsministerium. 

Der M1 Abrams ist nicht der einzige modernen westliche Panzer, der der Ukraine bei der Gegenoffensive helfen soll. Auch der britische Challenger 2 und deutsche Leopard 1 und 2 stehen inzwischen an der Front. 

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