© CD Projekt RED

Games

Witcher 3: Eingeschlichene hochauflösende Vulvas werden weggepatcht

Im Originalspiel Witcher 3 sahen weibliche Charaktere untenrum wie Barbies aus. Beim Next-Gen-Update, welches im Dezember 2022 erschienen ist, sind die Vulvas aber sehr detailliert zu sehen – inklusive getrimmten Landing Strip.

Das sorgte für Aufsehen. Vor allem männliche User lobten den Spielentwickler CD Projekt Red für diesen Schritt. Der gab allerdings an, nicht dafür verantwortlich zu sein und begab sich auf die Suche, wie diese Inhalte ins Spiel geraten sind. Jetzt wurde der Ursprung der HD-Vulvas gefunden, berichtet Kotaku.

Falsche Angabe von Mod-Macher

Das Next-Gen-Update enthält 71 Mods, die von der Witcher-3-Community gemacht wurden. CD Projekt Red hat dafür die Erlaubnis der jeweiligen Macher*innen eingeholt und sie auch bezahlt. Einer dieser Mods ist „HD Monsters Reworked“. Der Macher davon hat vorab gegenüber CD Projekt Red versichert, dass alle Inhalte darin von ihm stammen.

Das war aber gelogen. In diesem Mod war nämlich ein weiterer Mod integriert, eines anderen Users. Der Mod heißt „Vaginas for Everyone“ und fügt die realistisch modellierten Vulvas ein. Seit es den Mod gibt, wurde er 190.000 mal heruntergeladen. Kotaku konnte den Macher des Mods erreichen. Er sagte, dass die Person hinter „HD Monsters Reworked“ angefragt hatte, ob er „Vaginas for Everyone“ in seinen Mod integrieren kann. Obwohl er nicht auf das Mail geantwortet hatte, wurde sein Mod dennoch einfach übernommen, ohne ihm Credit dafür zu geben. Auch taucht bei den Inhaltsangaben von „HD Monsters Reworked“ nirgends auf, dass „Vaginas for Everyone“ enthalten ist.

Kein Statement gegen Nacktheit

Das von einigen User*innen spöttisch genannte „Vagina-Gate“ findet jetzt jedenfalls ein Ende. CD Projekt Red wird die entsprechenden Texturen per Patch entfernen. „Wir entfernen diese Elemente nicht als ein Statement gegen Nacktheit oder Erwachseneninhalte, sondern als einen Versuch um die visuelle Stimmigkeit über alle Charaktermodelle hinweg zu halten. Diese Texturen waren nie im Originalspiel vorgesehen“, sagt das Spielestudio.

CD Projekt Red sagt also, die HD-Vulvas fliegen raus, weil es nie SD-Vulvas gegeben hat. Vermutlich spielt auch der rechtliche Aspekt mit. Der Macher des Mods wurde von CD Projekt Red nicht um Erlaubnis gefragt, seine Inhalte zu verwenden und auch nicht dafür kompensiert. Bleibt der Mod im Spiel, könnte er gegen das Spielestudio klagen. Ob ihm CD Projekt Red trotz der Löschung der Texturen zusätzlich eine Entschädigung anbietet, um eine mögliche Klage zu verhindern, ist nicht bekannt.

Nicht bekannt ist zudem, wieso CD Projekt Red nicht alle Inhalte des „HD Monsters Reworked“-Mods kontrolliert hat, bevor dieser ins Next-Gen-Update des Spiels integriert wurde. Bei insgesamt 71 übernommenen Mods ist da die Vermutung nahe, dass wohl auch noch andere Inhalte ins Spiel geraten sind, von denen CD Projekt Red nichts weiß und die das Spielestudio womöglich gar nicht in Witcher 3 haben will.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare