Apple wird zum Rebellen aus den falschen Gründen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Es gibt wenige Dinge, die an nahezu jedem Smartphone gleich sind. Aber sei es nun iPhone, BlackBerry, Windows Phone oder Android, stets findet sich dort ein Kopfhöreranschluss. Ein Standard, der sich (in abgewandelter Form) seit dem 19. Jahrhundert bewährt hat. Doch schenkt man einem Bericht des Wall Street Journal Glauben, könnte Apple diesem Standard bald den Rücken kehren. Das kommende iPhone 7 soll auf einen Kopfhöreranschluss verzichten, sodass das Smartphone dünner und "wasserfest" gebaut werden kann. Nur eine von vielen Entscheidungen, die zeigt, dass Apple nicht versteht, was seine Kunden wollen.
Sinnlose Schlankheitskur
Zugegeben, das iPhone 7 wäre nicht das erste Smartphone, das auf einen Klinkenstecker verzichtet (dieser Titel geht an das Oppo R5, und auch Motorola und LeEco bieten Modelle ohne diesen Anschluss). Und auch die Tatsache, dass sich die Technologie stets im Wandel befindet und immer wieder neue Standards etabliert werden, darf nicht vergessen werden. Doch dabei sollte stets der Nutzen für den Kunden im Vordergrund stehen. Den sehe ich bei dieser Entscheidung von Apple nicht. Zahlreiche andere Hersteller haben bereits bewiesen, dass man ein Smartphone auch mit Kopfhörerbuchse wasserdicht bauen kann. Und auch eine dünnere Bauweise sollte auf Basis anderer technologischer Fortschritte kein Problem sein. Aber ganz ehrlich: Wozu sollte das 7,1 Millimeter dünne iPhone noch schlanker werden?
Kunden müssen Druck machen
Es gibt kaum nennenswerte Vorteile gegenüber dem klassischen analogen Stecker, die Nachteile überwiegen. So muss ein Bluetooth-Kopfhörer regelmäßig aufgeladen werden und bietet oftmals schlechtere Qualität als Kopfhörer mit Klinkenstecker. Und selbst wenn Apple andere Smartphone-Hersteller davon überzeugen kann, diesem Trend zu folgen, andere Geräte werden weiterhin auf den 3,5-mm-Klinkenstecker setzen. Wie einst beim Lightning-Stecker versucht Apple wieder einmal der Rebell aus den falschen Gründen zu sein.
Kommentare