Abstimmung

Selfie ist Technologie-Unwort des Jahres

Die Techbranche kennt viele grausame Wörter und Wortschöpfungen. Im Laufe eines Jahres kommt so einiges zusammen. Die futurezone wählt traditionsgemäß am Ende jeden Jahres das Technologie-Unwort des Jahres. Das Wort Selfie ist dabei ein Dauerbrenner. Nachdem es sich im vergangenen Jahr der NSA geschlagen geben musste, gewann die Bezeichnung für das aus der eigenen Hand aufgenommene Selbstporträt heuer überlegen.

Der Sieger: Selfie

30,2 Prozent der futurezone-Leser waren der Meinung, dass das erstmals im Jahr 2002 in einem australischen Forum aufgetauchte Wort, ein würdiger Sieger bei der Wahl des Technologie-Unwort des Jahres ist.

Um dieses Foto des Affen wird unter anderem gestritten.
In 87 Artikeln auf der futurezone kam Selfie heuer vor. Darunter waren Berichte über einAffen-Selfie, das urheberrechtliche Fragen aufwarf, ebenso wieBären-Selfies, vor denen eine US-Waldverwaltung warnte,Nackt-Selfiesund das berühmteOscar-Selfie, das im März einen Twitter-Rekord brach. AuchSelfie-Stickskamen zur Sprache. Die wählen wir dann nächstes Jahr zum Technologie-Unwort des Jahres.

Platz Zwei: Ice Bucket Challenge

Früher hieß es „Tue Gutes und rede darüber“, heute spendet man oder auch nicht, schüttet sich Eiswasser über den Kopf, filmt sich dabei und stellt das Video dann auf Facebook.

Zahlreiche CEOs von Technologie-Unternehmen, unter anderem Mark Zuckerberg und Bill Gates, machten im Vorjahr bei der Ice Bucket Challenge mit
18,4 Prozent der futurezone-Leser waren von der feuchten Selbstdarstellung angewidert genug, um derIce Bucket Challengebei der Wahl zum Technologie-Unwort des Jahres ihre Stimme zu geben. Tragisches Detail am Rande, der Erfinder des Eiskübel-Schüttens ist übrigens heuerertrunken. Apropos Ice Bucket Challenge: Weiß noch jemand, was ALS bedeutet?

Platz Drei: Bendgate

Antennagate hatte Apple bereits hinter sich, dann kamen Hairgate und Bendgate. iPhones 6 Plus, die sich angeblich in der Hosentasche verbogen, zogen Spott und Häme auf sich.

In mehreren Fällen berichteten Benutzer aber davon, dass sich das iPhone 6 zu leicht verbiegen ließe, in etlichen Fällen unbemerkt im Alltag.
Bei der Namensgebung wäre allerdings etwas Sensibilität angebracht. Oder sind verbogene Schnösel-Smartphones und durch iPhones ausgerissene Haare so schlimm wie ein megalomanischer Präsident, der seine politischen Gegner bespitzelt und im massiven Ausmaßsein Amt missbraucht?

Das Endergebnis:

  1. Selfie (30,2 Prozent)
  2. Ice Bucket (Challenge 18,4 Prozent)
  3. Bendgate (11,2 Prozent)
  4. Netzsperren (10 Prozent)
  5. Breitbandmilliarde (7,4 Prozent)
  6. Shitstorm (4,6 Prozent)
  7. Industrie 4.0 (3,8 Prozent)
  8. Fluggastdatenspeicherung (2,5 Prozent)
  9. Lifelogging (2,3 Prozent)
  10. Cyber-Sicherheit (2,0 Prozent)

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