Biden drückt bei Digital-Dollar aufs Tempo: Bitcoin verliert
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US-Präsident Joe Biden macht in der Debatte über das Für und Wider eines Digital-Dollar Tempo. Er unterzeichnete am Mittwoch einen Präsidialerlass, mit dem die Regierung zur Beurteilung von Risiken und Chancen eines von der Zentralbank geschaffenen Digitalgelds verpflichtet wird.
Konkret sollen das Finanz- und Handelsministerium sowie andere Regierungsstellen Berichte zur "Zukunft des Geldes" vorbereiten und dabei klären, welche Rolle Kryptowährungen dabei spielen.
US-Notenbankchef Jerome Powell hatte bereits zu erkennen gegeben, dass eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) gegenüber einem Spektrum vieler frei handelbarer Kryptowährungen und Stable Coins, womöglich eine sinnvollere Alternative wäre. Wenn es eine digitale US-Währung gäbe, bräuchte man die anderen Kryptowährungen wohl auch nicht mehr, argumentierte der Fed-Chef.
Digitaler Dollar soll rascher kommen
In der Verfügung Bidens wird die Regierung beauftragt, Parameter für eine technologische Infrastruktur zu prüfen, auf der eine elektronische Version von Bargeld basieren könnte. Die Federal Reserve hatte die Klärung der Digitalgeld-Frage Anfang des Jahres an den Kongress verwiesen, womit sich laut Experten ein langwieriger Entscheidungsprozess abzeichnete.
Mit dem Erlass Bidens dürfte es nun schneller gehen. Auch die Notenbank wird ermutigt, ihre Forschung zu Digitalgeld voranzutreiben und mögliche Entwicklungsmöglichkeiten auszuloten.
Viele Notenbanken prüfen derzeit die Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen, unter anderem auch die Europäische Zentralbank EZB. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erteilte einer CBDC für Privatpersonen zum breiten Einsatz für alltägliche Transaktionen jüngst eine Absage.
Bitcoin-Preis in die Höhe getrieben
Unterdessen erregte eine kurzzeitig auf der Internet-Seite des US-Finanzministerium veröffentlichte Aussage der Ressortchefin Janet Yellen Aufsehen. Sie lasse darauf schließen, dass Bitcoin & Co zwar reguliert, aber nicht verboten würden, sagte Analystin Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank.
"Das wäre ein großer Schritt für Digital-Währungen, da Regulierung eine der großen Risiken für die Kursentwicklung ist." Die älteste und wichtigste Cyber-Devise Bitcoin stieg daraufhin um gut 10 Prozent auf 42.420 Dollar.
Der zwischenzeitliche Höhenflug war allerdings nur von kurzer Dauer. Am Donnerstagmorgen lag der Bitcoin-Preis wieder unter der Marke von 40.000 Dollar. Offenbar haben einige den Preisanstieg genutzt, um Gewinne mitzunehmen. Bitcoin steht aktuell bei rund 39.000 Dollar. Auch Ethereum hat im Vergleich zum Vortag an Wert verloren und steht derzeit bei rund 2.500 Dollar.
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